Adolf Busch: Chamber Music for Clarinet and Strings +++ Declamatory Counterpoint. Werke von Reinhard Schwarz-Schilling, Wolfgang Amadeus Mozart, Peter Michael Hamel, Anders Eliasson, Arvo Pärt und Ludwig van Beethoven
Adolf Busch: Chamber Music for Clarinet and Strings. Bettina Beigelbeck, Klarinette; Busch Kollegium Karlsruhe. Toccata Classics TOCC 0085 (Naxos)
Zeitlose, geistreiche Kammermusik für Klarinette und Streicher in der Tradition eines Johannes Brahms und eines Max Reger hat Adolf Busch geschrieben. Der Blick auf die Entstehungsjahre (1921, 1936, 1942–1944) und auf Buschs von der Nazizeit durchkreuzte Biografie mag das Changieren zwischen heiterer und resignativer Melancholie erklären. Bettina Beigelbeck und das Busch Kollegium finden dafür einen warmen, einfühlsamen Ton, ohne die aphoristischen Miniaturen (die „Hausmusik“ op. 26a, die Bagatellen op. 53a) oder die weiter ausgreifenden Formen (die Suite op. 62a, mit Praeludium und Fuge, die Serenade op. 53b) zu überfrachten.
Declamatory Counterpoint. Werke von Reinhard Schwarz-Schilling, Wolfgang Amadeus Mozart, Peter Michael Hamel, Anders Eliasson, Arvo Pärt und Ludwig van Beethoven. Symphonia Momentum, Christoph Schlüren. Aldilà Records ARCD 004
Introduktion und Fuge aus Reinhard Schwarz-Schillings Streichquartett von 1932 würde in des Komponisten eigener Bearbeitung das Repertoire eines jeden Streichorchesters schmücken. Zwischen frei ausschwingender, visionärer Linienführung und strenger Kontrapunktik öffnet sich ein ganz eigener Ausdrucksraum von seltener Klarheit und Intensität. Daraus, aus den beiden anderen Quartettsätzen, Peter Michael Hamels pulsierender Trauermusik „Ulisono“ in memoriam Ulrich Stranz, Arvo Pärts dialektischer Stilstudie „Orient & Okzident“ und weiteren, den gestrichenen Ton transzendierenden Werken hat Christoph Schlüren mit seiner wunderbar transparent agierenden Symphonia Momentum ein schlüssiges, größtenteils live eingespieltes Programm komponiert, in das man offenen Ohrs eintaucht.