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Rihm; Sciarrino; Moody; Metcalf: Gesänge zur Karwoche. Singer Pur und Hilliard Ensemble, Oehms 354

Auftragswerke, geschrieben für die römische Basilica dei SS XII Apostoli. Musik, die die Spannweite zwischen Spätmittelalter oder Renaissance und der Gegenwart sucht. Rihms Versiertheit verblüfft ebenso wie Sciarrinos intensiver, mit Glissandi arbeitender Klagegestus, der im drastischen Spannungsfeld zum gregorianischen Vortrag steht.

Georg Friedrich Haas: Streichquartett Nr. 1 und 2. Kairos Quartett
edition zeitklang ez-19017

Die zwei Streichquartette des intensiv im mikrotonalen Bereich arbeitenden österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas: wunderschön fein gehörte Musik von ganz intensiver Wirkung. Das Kairos-Quartett spielt das mit äußerster Genauigkeit, mit gestischer Intensität und mit tiefem Verständnis für die musikalischen Intentionen von Haas.

Steffen Schleiermacher: Echo, für 5 Klaviere; Three Reconciliations to Heiner Müller; 12 Klanglandschaften für Klavier; Lîla. Steffen Schleiermacher, Klavier
MDG 6131255-2

Klaviermusik aus Pianistenhand. Darunter pädagogisch motivierte Stücke, die freilich mit gehobenen pianistischen Fähigkeiten rechnen. „Zwölf Klanglandschaften“ heißen diese Übungsstücke und sie zeichnen Natureindrücke nach: etwa „Auf dem Meer“, „Im Bergwerk“, „Auf der Autobahn“. Es ist hochinspirierte Klaviermusik, die viele neue Spieltechniken abschreitet, ausprobiert, in Szene setzt und zu direkt ansprechenden Stücken verarbeitet.

eRikm & Fennesz: Contemporary Contrasts
HatOLOGY 618

Spannende Ausflüge in elektroakustische Wandelprozesse und Remix-Strukturen. Kühn innovativ gebaut, Blicke in unbekannte Regionen. Ein Konzert in Donaueschingen, das damals nicht genügend gewürdigt wurde und jetzt in der Aufzeichnung seine enorme gestalterische Vielfalt offen legt.

Giacinto Scelsi: Suono rotondo (mantram; tre pessi per trombone solo; le réveil profond pour contrabasse solo). Michael Kiedaisch, Schlagzeug, Gitarre; Stefano Scodanibbio, Kontrabass; Mike Svoboda; Posaune Wergo 6672 2

Giacinto Scelsi, dessen Geburtstag sich 2005 zum hundertsten Male jährt, bleibt immer noch eine Sphinx. Noten aus seiner Hand gibt es nicht, seine improvisierten Vorlagen, die von anderen aufgezeichnet wurden, werden immer noch unter Verschluss gehalten. Nun haben sich die drei ausgezeichneten Instrumentalisten dieser CD einiger eher entlegener Stücke angenommen und sie improvisierend zu weiten gesucht. Das Ergebnis hinterlässt neue Rätsel. Der Ton Scelsis scheint nicht getroffen, wirkt wie mit zu viel Nachdruck erzeugt. Oder steht ein falsches Bild vom Ton Scelsis im Wege?

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