Kurz vorgestellt

Junge Deutsche Philharmonie – Jubiläums Edition; Werke von Peter Ronnefeld, Igor Strawinsky, Dmitrij Schostakowitsch, Witold Lutoslawski, Bernd Alois Zimmermann, Arnold Schönberg, Anton Webern, Gustav Mahler, Hans Zender, Claude Debussy, Maurice Ravel; Junge Deutsche Philharmonie, Bertini, Boulez, Kondrashin, Lutoslawski, Prick, Zender. Berlin Classics 0021472 BC (3 CD) In 25 Jahren hat man bei der „Jungen Deutschen Philharmonie“ viel erarbeitet, viel erkämpft. Man feiert unter anderem mit dieser Edition, deren Werkauswahl betont nicht auf Konfrontation mit dem potenziellen Käufer geht. Ein süffiger Rundschlag ins 20. Jahrhundert! Wer aber in bezug auf die interpretatorische Qualitäten des basisdemokratisch organisierten „Studentenorchesters“ Zweifel mitbringt, der möge nur einmal in Schönbergs Brahms-Bearbeitung (g-Moll-Klavierquartett) unter Hans Zender hineinhören. So spannend, so eratisch und zugleich feingliedrig hat man dieses Werk noch kaum gehört. Und dieser Enthusiasmus ist auch bei den anderen Interpretationen stets vernehmbar. Wer nach Entlegenem sucht, der sei auf Hans Zenders großartig stil-gestaffelte „Schumann-Fantasie“ oder auf Peter Ronnefelds munter collagierte Suite aus „Die Ameise“ verwiesen. Insgesamt ein schönes Arbeitsdokument und Jubiläumsgeschenk. Lukas Ligeti & Beta Foly: Stücke und Improvisationen; Afrikanische Musiker, Lukas Ligeti und andere. Intuition INT 3216 2 (CD) Der Begriff Weltmusik ernst genommen. Polymetrisches, alte afrikanische Traditionen und Computertechnik. Stolperholprige Collagen. Dokumentation einer aufregenden Begegnung. Morton Feldman: For Samuel Beckett; Kammerensemble Neue Musik Berlin, Roland Kluttig. cpo 999647-2 (CD) Eine der Arbeiten Feldmans in einer eindringlich durchsichtigen, sehr feinfühligen Interpretation. Der junge Dirigent Roland Kluttig ist ein hochsensibler Anwalt der zeitgenössischen Musik. Arvo Pärt: Magnificat, Sieben Magnifikat-Antiphonen, Fratres; John Taverner: Out of the Night, Canticle of the Mother of God, Threnos, Ikon of the Nativity; Taverner Choir, Andrew Parrott. Sony SK 61753 (CD) Nur scheinbar verbinden sich Pärt und Taverner im mystisch versunkenen Ansatz, obwohl es die CD durch permanentes Abwechseln und viermalige Wiederholung des kurzen Stück „Out of the night“ zu unterstreichen sucht. Bei Pärt aber nimmt man feinhörige Askese wahr, während Taverner in aufgesetzer, teils süßlicher Pathetik hängen bleibt. Der Chor leistet freilich Vorbildliches.