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Angesichts des neuen Marktsegments „Klingeltöne” haben die R&B- und HipHop-Produzenten eindeutig die Nase vorn. Seit geraumer Zeit geht der Trend deutlich zum trockenen, reduzierten Beat, über dem sich weniger ein Song formiert als dass sich vielmehr diverse Soundgimmicks und Vocal-Shouts schichten, mehr oder weniger geschickt arrangiert.

Und die neue Single des 25-Jährigen R&B-Stars Usher entpuppt sich als Paradebeispiel. Da gibt es noch die Bassdrum für den Club oder den Bassbooster im Cabriolet, der Rest ist mehr oder weniger ein Sammelsurium aus Signal-Motiven in den oberen Frequenzen. Da wirkt das, was man früher Klangdichte nannte, nun wie die akustische Kulisse auf einer Teenager-Party oder in einer Schicki-Disco wie der im wieder einmal völlig übersexten Videoclip: es klingelt und dringelt im Beat – kann man sich alles aufs Handy laden –, und Leute quatschen dummes Zeug durcheinander, hier die Gastvokalisten Ludacris und Produzent Lil’ Jon selbst. Und die Zeilen von Ushers Gesang drängeln sich für sein Schmuse-Image erstaunlich kurzatmig dazwischen. Ist aber auch kein Wunder, wenn sich die Ladies so an einen ranschmeißen.

Enrique Iglesias ft. Kelis: Not In Love

Apropos ranschmeißen. Kelis galt mit ihren ersten Platten noch als Hoffnung des neuen weiblichen R&B. Das relativiert sich so langsam. Nach der zwar funkigen, aber inhaltlich eher einem schmierigen Herrenwitz ähnelnden Single „Milkshake” sollen nun durch ein Duett mit Soft-Macho Enrique Iglesias die Zielgruppen gebündelt werden. Das geriet allerdings musikalisch so dünn, dass dieses Mal auch nicht die übliche Espana-Disco-Soundbeigabe rettet. Da passt gar nichts zusammen, auch nicht ihre Stimmen, und selbst im Video wirkt der Flirt zwischen den beiden eher verkrampft. Was immerhin zum Titel passt.

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