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Lebenswerke, Cashcows und Brückenbauer

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Neuveröffentlichungen der Popindustrie im Mai, Juni und Juli
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• Black Sabbath – 13 (7.6.2013, Mercury) +++ • Sportfreunde Stiller – New York, Rio, Rosenheim (24.5.2013, Universal) +++ • Gabrielle Aplin – English Rain (31.5.13, Warner) +++ • V.A. – Sing Me the Songs/Celebrating Kate McGarrigle (19.7.2013, Nonesuch Records) +++ • Bee Gees – Mythology: 50 Jahre Bee Gees (7.6.2013 – Warner)

Es gibt bessere Nachrichten als die Ankündigung eines nächsten Albums von Black Sabbath. Dennoch für viele Grund genug, die Wiedergeburt des Metal zu verkünden. Grundlos. Denn „13“ ist zweifelsohne ordentlicher bis amtlicher Metal. Aber wenn das reicht, auf Platz 1 der Charts zu stürmen, dann muss man die Bedeutung dieser Platzierungsliste überdenken. Wäre „13“ ohne den Mythos eines Dokusoap gelifteten Ozzy Osbourne auch so erfolgreich? Keine Ahnung. „13“ stampft und kracht jedenfalls ordentlich. Muss man zugeben. Einzelne Songs sind kaum herauszuheben, denn insgesamt ist das Album stimmig, teils brachial, aber über weite Strecken seelenlos. Hol mich der Teufel, aber wenn die Welt auf diese gehobene Durchschnittsware gewartet hat, wünsche ich mir ein Comeback von Poison. Hörhinweis: alles. www.blacksabbath.com

Man kennt das ja. Bands sind weg. Dann wieder da. Dazwischen ein Album. Wie zum Beispiel „Unplugged In New York“. Von den Sportfreunden Stiller. Nach dem Dazwischen wenig. Und plötzlich kommt man an. In New York, Rio, Rosenheim. Und damit beim Album der Sportfreunde Stiller. Soll beurteilen, wer mag, ob die Sportfreunde Stiller nun wieder zurück zu ihren Wurzeln kehren. Oder sich neu erfunden haben. Oder doch eigentlich immer die gleichen drei blieben. Oder jede Facette des Genres beherrschen. Wen schert das schon. Fakt ist: New York, Rio, Rosenheim ist ein klassisches SFS-Album. Nicht weniger war zu erwarten. In ihrer eigenen Musikalität reißen sie den Hörer mit, mit den ihnen eigenen Texten gelingt ihnen das Brückenbauen zum Hörer. Herr Gott! Das ist Musik. Leidenschaftlich. Egoistisch. Mehr ist da nicht zu sagen. Doch. Die Limited Deluxe ist als Doppel-CD mit 19 Songs inklusive 2 Bonustracks und 5 Akustikversionen erhältlich. Hörhinweis: alles. www.sportfreunde-stiller.de

Nicht gerade uninteressant, was Gabrielle Aplin mit ihrem Album „English Rain“ zu verkünden hat. Die Engländerin debütiert damit sogar. Und das schon ehrenhaft. Klar. Diesen Popmusikverschnitt aus allen Genres braucht niemand wirklich. Doch wenn, dann muss man das schon so zelebrieren wie Gabrielle Aplin. Als Sud gibt es kommerzielle Klänge. Aber diese werden gerne, oft, zuweilen und durchaus sinnvoll mit Folk, Songwriter-Genen, vielleicht sogar Brit-Pop und einer dampfigen Schwere dargebracht. Dass das alles nicht zäh wie ein Klumpen Kleis-ter wirkt, daran hat Gabrielle Aplin großen Anteil. Denn mit Stimme und Atmosphäre schafft sie es, ihren Geist und ihren Gedanken von Musik zu promoten. Deshalb gewinnt sie mit vielen ihren Songs auf diesem Album sicher bald einige Freunde. Runde Sache, das Ding. Hörhinweis: Panic Chord, Alive, Start of Time. www.gabrielleaplin.co.uk

„Sing Me the Songs/Celebrating Kate McGarrigle“ ist Musik, die Tränen hinterlässt und Wunden aufreißt. Zu hören ist auf diesem Album das Lebenswerk von Kate McGarrigle. Eine Poetin. Singend. Hymnen schreibend. Allwissend. Ihre Folksongs sind ein kaum vertretbares Erbe, das Nonesuch Records als Mitschnitt dreier Tributkonzerte in Erinnerung an die 2010 verstorbene Sängerin Kate McGarrigle hier veröffentlicht. Ohne am Erbe zu kratzen, schafften es Rufus und Martha Wainwright, Anna McGarrigle, Emmylou Harris, Antony, Norah Jones und Teddy Thompson viele Songs bewundernswert zu interpretieren. Freuen darf man sich auf den Konzertmitschnitt, der wohl im Juni als DVD veröffentlicht werden. Hörhinweis: das gesamte Werk. www.mcgarrigles.com

Okay. Kollektionen der Bee Gees gibt es wie Sand am Meer. Mehr missratene denn gelungene. „Mythology“, die aktuelle Cashcow, gehört zu den gelungenen. Konzeptionell. Denn jedem der vier Brüder ist auf dem Boxset eine CD gewidmet. Ergibt satte 81 Songs. Dazu eine Sammlung privater Familienfotos sowie Anmerkungen von George Martin, Brian Wilson und Elton John. Und: „Angel Of Mercy“ und „The Bridge“ sind zwei bisher unveröffentlichte Kompositionen. Hörhinweis: alles. www.beegees.com

Diskografie

  • Black Sabbath – 13 (7.6.2013, Mercury)
  • Sportfreunde Stiller – New York, Rio, Rosenheim (24.5.2013, Universal)
  • Gabrielle Aplin – English Rain (31.5.13, Warner)
  • V.A. – Sing Me the Songs/Celebrating Kate McGarrigle (19.7.2013, Nonesuch Records)
  • Bee Gees – Mythology: 50 Jahre Bee Gees (7.6.2013 – Warner)

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