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Liebe und Eifersucht

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Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: „Liebe und Eifersucht“
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Ernst Theodor Amadeus Hoffmann: „Liebe und Eifersucht“ (Gesamtaufnahme mit Dialogen). Robert Sellier, Christina Gerstberger, Florian Simon, Orchester der Ludwigsburger Schlossfestspiele, Michael Hofstetter. (2 CDs) CPO 777 435 2

Nach der szenischen Uraufführung durch das Pianopianissimo-Musiktheater München am 12. Juli 2002, anlässlich der Eröffnung der „Deutschen Akademie für Kulinaristik“ auf dem Flaggenhof der Plassenburg in Kulmbach, die jedoch nur von zwei Klavieren begleitet wurde, erklang Hoffmanns Partitur erstmals am 27. Juli 2008 bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen in Originalgestalt, mit zweifachem Holz, zweifachem Blech, Pauken und Streichern.

Die vom Ensemble des Münchner Gärtnerplatztheaters produzierte und anschließend ins Repertoire übernommene Aufführung konnte in der bay­erischen Landeshauptstadt wenig dazu beitragen, Calderóns Lustspiel in der deutschen Übersetzung Schlegels aufblühen zu lassen und so für den als Komponist weithin unterbelichtet gebliebenen Hoffmann eine Lanze zu brechen. Dies lag vielleicht auch am Münchner Klangkörper und seinem musikalischen Leiter. Anders Michael Hofstetter, der in Ludwigsburg mit dem Orchester der Schlossfestspiele auf Originalklanginstrumenten aus Hoffmanns Partitur durchaus Feuer zu schlagen vermag. Hoffmanns eigenwillige Dramaturgie der Tonart- und Tempowechsel wird immerhin als Absicht spürbar.

Hoffmanns Fassung verknappt die Schlegel’sche Calderón-Übersetzung vom Liebesirrsinn dreier Paare und den Obstruktionen eines selbst liebestollen, aber impotenten Herzogs zu einer Verwirrorgie dritten Grades. Auch die Tendenz, die musikalisch gewählte Mozart-Nähe sukzessiv auszuhöhlen, weshalb erwartete Kadenzen unterbleiben und der Zuhörer im freien Fall emotionaler Hochspannung von Exzess zu Exzess stürzt, wird in Hofstetters Interpretation durchaus spürbar.

Die Uraufführung war vom SWR allerdings nur in Mono übertragen worden, und manche Opernfreude argwöhnten, dies sei geschehen, um den Verkauf der späteren CD zu sichern.

Zwar fehlt der in dieser Handlung nur einmal in Erscheinung tretende Chor auf der CD ebenso wie die gro­ßen dramatischen Stimmen, deren es zur adäquaten Interpretation bedürfte. Gleichwohl klingen die Solisten in Stereo, nahe an den Mikrophonen, durchwegs überzeugender als in der Aufführung auf der Bühne des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Herausragende Leistungen bieten der Tenor Robert Sellier als bis zum Wahnsinn gebeutelter Enrico und der Bassist Stefan Sevenich als sein Bedienter Ponlevi.

Hoffmanns Überzeugung, „Wird die­se Oper einst gut gegeben, so kann sie meinen Ruf für immer begründen“, scheint sich auf CD somit vorerst leichter zu erfüllen als auf der Bühne.
 

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