Zum 80. Geburtstag Giselher Klebes erschien diese Einspielung seiner Werke für Violine solo beziehungsweise Violine und Klavier, die zwischen 1950 (dem Jahr der berühmten „Zwitschermaschine“) und 2001 entstanden und somit seine ganze Laufbahn als Tonsetzer begleiten.
Geige und Bratsche waren die Instrumente, die der Blacher-Schüler Klebe nach dem Kriege studiert hatte; die-se innige Kenntnis des Instruments kommt der kompositorischen Qualität der Werke ebenso zugute wie das Primat der Melodie, dem er sich sein Leben lang verpflichtet fühlte. Der Gesang, ob mit Begleitung oder ohne, hebt diese Musik über jegliche kompositorische Verfahren hinweg, und seien diese auch noch so zerebral – kein Wunder, dass die Oper im Zentrum seines Schaffens stand.
Das späte Solocapriccio „Vor dem Gewitter“ und die „Fantasia Incisiana“ sind vom Geiger dieser Aufnahme, Eckhard Fischer, inspiriert; aber auch für die früheren Stücke, die Klebe noch im Hinblick auf seine verstorbene Frau, die Geigerin und Librettistin Lore Klebe, komponierte, ist Fischer ein geradezu idealer Interpret. 80 Minuten auf Anhieb packende Kammermusik von zeitloser Güte!