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Plädoyer für Raff

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Giuseppe Tartini: Fünf Violinkonzerte; Ariadne Daskalakis, Violine; Kölner Kammerorchester, Ltg.: Helmut Müller-Brühl. Naxos 8.551243
Joseph Joachim Raff: Violinsonaten Nr. 2 A-Dur op. 78 und Nr. 5 c-Moll op. 145; Ariadne Daskalakis, Violine; Roglit Ishay, Klavier. Tudor/Naxos 7129

Lange im Schatten Vivaldis stand der eigentlich nur durch seine „Teufelstriller“-Sonate geläufige Virtuose Tartini (1692–1770). Die griechisch-amerikanische Geigerin Ariadne Daskalakis legt mit dem Kölner Kammerorchester ein gutes, das heißt in diesem Fall anrührend sangliches Wort für seine Violinkonzerte (darunter zwei Ersteinspielungen!) ein. Tartinis Konzerte – vor allem wenn sie so klangschön und mit schlackenlosem Ton vorgetragen werden wie von Frau Daskalakis – wirken weit weniger schematisch und schablonenhaft als so manche aus der Feder Vivaldis, die weder die Popularität noch die Originalität der „Vier Jahreszeiten“ erreichen.
Auch nicht gerade zum Allgemeingut zählt die ebenso umfangreiche wie dankbare Kammermusik des Liszt-Sekretärs Joseph Joachim Raff (1822–1882). Frau Daskalakis und ihre kongeniale israelische Partnerin Roglit Ishay beschränken sich im zweiten und letzten Teil ihres Raff-Plädoyers auf die Duosonaten, während Ingolf Turban und Jascha Nemtsov (cpo) sich die Gesamtheit der Werke für Violine und Klavier vorgenommen haben. Folglich konfrontieren uns die beiden Damen hier mit zwei halbstündigen, hochromantischen Brocken, die letzten Endes gar nicht so weit hinter Brahms’ unvergänglichen Schöpfungen zurückstehen müssen.

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