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Antonio Rosetti
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Vor ungefähr 250 Jahren wurde er geboren, man schätzt seinen Geburtstag um das Jahr 1750 (Leitmeritz in Nordböhmen). 1792 ist er gestorben. Der Komponist Franz Anton Rösler ist also Zeitgenosse Mozarts. Heute ist er unter seinem italienisierten Künstlernamen Antonio Rosetti etwas besser bekannt und die Kenntnis dürfte nicht zuletzt wegen der eifrigen, in Zürich ansässigen Rosetti-Gesellschaft noch anwachsen. 1773 wird Rosetti, der wohl in Böhmen seine musikalische Ausbildung erhielt, beim Fürsten Kraft Ernst von Oettingen-Wallerstein (als Kontrabassist) angestellt. Dort unterhielt man eine formidable Hofkapelle, die zum Beispiel auch Joseph Haydn außerordentlich geschätzt hat. Sie zählte zu den führenden Klangkörpern in Europa, vergleichbar den berühmten Mannheimern, die in ihren Fundamenten auch von böhmischen Musikern getragen waren.

Vor ungefähr 250 Jahren wurde er geboren, man schätzt seinen Geburtstag um das Jahr 1750 (Leitmeritz in Nordböhmen). 1792 ist er gestorben. Der Komponist Franz Anton Rösler ist also Zeitgenosse Mozarts. Heute ist er unter seinem italienisierten Künstlernamen Antonio Rosetti etwas besser bekannt und die Kenntnis dürfte nicht zuletzt wegen der eifrigen, in Zürich ansässigen Rosetti-Gesellschaft noch anwachsen. 1773 wird Rosetti, der wohl in Böhmen seine musikalische Ausbildung erhielt, beim Fürsten Kraft Ernst von Oettingen-Wallerstein (als Kontrabassist) angestellt. Dort unterhielt man eine formidable Hofkapelle, die zum Beispiel auch Joseph Haydn außerordentlich geschätzt hat. Sie zählte zu den führenden Klangkörpern in Europa, vergleichbar den berühmten Mannheimern, die in ihren Fundamenten auch von böhmischen Musikern getragen waren. Der klassische Stil befand sich zu dieser Zeit europaweit im Aufwind. Und neben den Giganten Mozart und Haydn gab es eine stattliche Anzahl von Musikern, die an diesem Stil schliffen. Rosetti zählt hierbei fraglos zu den markantesten Erscheinungen. Mit der in letzter Zeit energisch vorangetriebenen editorischen Erschließung seiner musikalischen Werke wuchs auch das Interesse von Musikern und der Plattenindustrie. Mehrere Labels widmeten sich in den letzten Jahren seinem reichen Schaffen, dessen Schwerpunkt neben einigen geistlichen Kompositionen ganz überwiegend im Bereich Sinfonik und der Konzert- oder Kammermusik lag. Wieder einmal erweist sich: Der klassische Stil entwickelte sich auf der Basis eines neuen Klang- und Satzverständnisses durch Experimente, die an ganz unterschiedlichen Orten unternommen wurden, und dann durch den regen Austausch der Erfahrungen.

Rosetti schrieb ansprechende, erfindungsreiche Musik, die in vielen Wendungen an den jungen Haydn oder auch Mozart erinnert. In ganz Europa genoss Rosetti große Anerkennung (sein Requiem wurde zum Beispiel in Prag neun Tage nach Mozarts Tod zu dessen Gedenken gegeben). Sein ganzes Schaffen strahlt große Sicherheit aus. Wollte man etwas bemängeln, dann wäre es wohl in erster Linie eine gewisse Stereotypie in der Erfindung. Freilich finden sich, vor allem in den späteren Kompositionen, immer wieder kühne und radikale Wendungen. Seine 1787 entstandene g-Moll-Sinfonie etwa besticht durch genaueste thematische Ausarbeitung und durch bestechende Sicherheit der klanglichen Durchgestaltung, auf die Rosetti stets allerhöchsten Wert gelegt hat. Immer wieder trifft man in den stets hochniveauvollen Arbeiten von Rosetti auf Spannendes, auf Originelles. Unter den neueren Aufnahmen sei neben dem hingebungsvollen Wirken des Dirigenten Johannes Moesus insbesondere auf Einspielungen einiger Sinfonien durch „Concerto Köln“ verwiesen. Aber auch in den anderen unten genannten Einspielungen (die Labels CPO oder Arte Nova setzen sich intensiv mit dem Werk auseinander) wird man immer wieder überraschende kompositorische Wendungen in seinem Werk ausmachen können.

  • Sinfonien I und II (Kaul-Verzeichnis I: 27, 23, 25, 32, 21, 30, 22). Concerto Köln. Teldec 4509-98420-218; 0630-18301-2.
  • Streichquartette op. 6, 1-6. Arioso-Quartett. CPO 999 338-2.
  • Klarinettenkonzerte 1 und 2; Konzert für zwei Hörner und Orchester. Dieter Klöcker, Klarinette; Klaus Wallendorf, Sarah Willis, Horn; SWR-SO Baden-Baden und Freiburg, Holger Schröter-Seebeck. CPO 999 621-2.
  • 3 Oboenkonzerte. Lajos Lencsés, Oboe; Slovakisches Kammerorchester, Bohdan Warchal. CPO 999 062-2.
  • 4 Sinfonien (Kaul I: 32, 27, 26, 20). Litauisches Kammerorchester Vilnius, Georg Mais. Arte Nova 74321 72123 2.
  • 4 Hornkonzerte. Radek Baborak, Horn; Bayerische Kammerphilharmonie, Johannes Moesus. Arte Nova 74321 92764 2.
  • 4 Hornkonzerte (Kaul III: 36, 43, 42, 38) Zdenék Divoký, Horn. Tschechisches Kammerorchester, Ondrej Kukal. Hänssler 98.383.
  • 2 Sinfonien (Kaul I: 13, 11), 2 Klavierkonzerte (Kaul III: 1 und 2). Nerine Barrett, Klavier; Stuttgarter Kammerorchester, Johannes Moesus. Tacet 67.
  • 2 Sinfonien (Kaul I: 20, 29), Oboenkonzert (Kaul III: 30), Konzertante Sinfonie (Kaul I: 36). Christian Specht, Oboe. Hamburger Symphoniker, Johannes Moesus.

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