Droht einem die Fülle der Silberscheiben über den Kopf zu wachsen, dann muss eine Archivierung her, sonst findet man nichts mehr – der PC und das „richtige“ Archivierungsprogramm helfen dabei. Jeder echte Sammler hat seine eigene Ordnung für seine Ton- und Bildträger: LPs, CDs, DVDs oder was auch immer. Ein gutes Programm muss deshalb jede vorhandene Ordnungsstruktur übernehmen können: Es sollte möglichst viele denkbare Auswertungen erlauben, einfach und schnell zu bedienen sein und – es muss Spaß machen, damit zu arbeiten!
Eine solche Archivierung hatte ich vor Jahren in ,presto-klassik’ gefunden und war – bis auf das für mich zu kleine Bildschirmfenster – damit sehr zufrieden. Nun habe ich die neue Version 2.0 installiert und muss feststellen: Das Programm ist noch vielseitiger und interessanter geworden.
Ganz gleich, wie groß der Bildschirm ist – er lässt sich jetzt voll nutzen. Durch die neue Aufteilung werden dabei zusätzliche Interpretenfelder (maximal 24!) sichtbar, die parallel angezeigten Bestandslisten erleichtern den Überblick wesentlich. Alle wichtigen Eingabefelder werden auf der normalen Arbeitsfläche angeboten, für ganz Persönliches gibt’s aber noch viele verdeckte Felder, die sich durch einen einfachen Mausklick aufrufen lassen. Insgesamt sind die Möglichkeiten der Eingabe ungewöhnlich reichhaltig. Für mich besonders wichtig ist die jetzt verdoppelte Eingabegröße des Titelfeldes.
Die vier Verzeichnisse (Bestandslisten und Protokolle) sind wesentlich flexibler zu handhaben als in Version 1.4. Direktes Sortieren, schnelle Spaltenänderung, schönere Gestaltung – es macht Freude, darin zu blättern. Eine erweiterte Gruppenbearbeitung macht es möglich, en bloc eine Reihe von alten Erfassungsfehlern „mit einem Schlag“ zu korrigieren.
Die so wichtige Suchfunktion wurde direkt in das Standard-Arbeitsfenster verlagert und lässt sich jetzt viel einfacher nutzen als in den vorherigen Versionen; für komplexe Sucheingaben steht eine spezielle „erweiterte Suchfunktion“ zur Verfügung, die sogar mehrfach geschachtelte Abfragen erlaubt.
Auch in der neuen Version enthalten die meisten Auswahllisten bereits Hunderte von Namen für Komponisten, Orchester, Dirigenten, Künstler; ein Klick fügt neue Namen hinzu, vor vielleicht falsch Geschriebenem wird erst gewarnt. Schon vorhandene Daten lassen sich schnell in neue Einträge kopieren, was lästige Schreibarbeit spart. Verzeichnisse können nach vielen Kriterien erstellt und übersichtlich ausgedruckt werden (die Druckvorschau zeigt jetzt die vollständige Ausgabe bis zur letzten Seite).
Mein bestehender Datenbestand aus Version 1.4 wurde problemlos übernommen. Mit der neuen Version kann ich schnell und flüssig arbeiten – man merkt dem Programm an, dass die Autoren selbst Klassiksammler sind.
Das Lob, das die erste ,presto-klassik’ Version in nmz 2/1998, S. 23, fand, lässt sich für diese erweiterte Neufassung potenzieren: Von den vielen Archivierungsprogrammen, die ich ausprobierte, ist dies in seiner neuen Fassung das intelligenteste, durchdachteste und bedienungsfreundlichste – und ich finde jede gesuchte Scheibe schnell und zuverlässig.