Edvard Grieg: Complete Symphonic Works IV +++ Ludwig van Beethoven: Streichtrio op. 3, Serenade op. 8. Trio Zimmermann +++ Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte 1–5, Tripelkonzert. Mari Kodama, Deutsches Symphonieorchester Berlin, Kent Nagano
Edvard Grieg: Complete Symphonic Works IV. WDR Sinfonieorchester Köln, Eivind Aadland. audite 92.670
Griegs selbstkritisch-überzogen mit Aufführungsverbot belegte Sinfonie erscheint hier mit seiner sonstigen, für Grieg atmosphärisch typischen Orchestermusik auf vier zur Serie gebundenen CDs in einer durchgehend resolut angegangenen wie sensibel nachempfundenen Darstellung. Im Klavierkonzert weichen die Interpreten dem tradierten klassizistischen Nachempfindungsduktus selbstbewusst aus. Der Solist Herbert Schuch gibt dabei kräftig zupackend den Ton an. Fazit: Grieg überforderte sich nie, blieb sich stets treu. Schon darum lohnt jedes Bemühen um seine Musik.
Hanspeter Krellmann
Ludwig van Beethoven: Streichtrio op. 3, Serenade op. 8. Trio Zimmermann. BIS-2087 SACD (Klassik Center Kassel)
Nach den gefeierten Trios op. 9 nun der Abschluss der Totale aller fünf Streichtrios des jungen Beethoven: Die Herren Zimmermann, Tamestit und Poltéra vertiefen sich in geistreiche Gespräche zwischen Gleichrangigen und balancieren dabei erfolgreich auf dem schmalen Grat zwischen heiterem Divertimento und höchstem Kunstanspruch: Referenzinterpretation!
Mátyás Kiss
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzerte 1–5, Tripelkonzert. Mari Kodama, Deutsches Symphonieorchester Berlin, Kent Nagano. Berlin Classics 0300597BC (Edel) (3 CDs)
Beethoven (sehr) lange liegen lassen, wenn er Ohr und Herz und Hirn nicht mehr reizt – um ihn dann ganz neu hören zu können. Der große Mauricio Kagel hat es so empfohlen, Kent Nagano beherzigt dies nun mit dem DSO Berlin und mit Mari Kodama, partnerschaftlich und künstlerisch dem Dirigenten verbundene Prophetin der reinsten und uneitelsten Klarheit. Ein Aspekt, der alle Aktiven dieser Drei-CD-Edition mit Beethovens Klavierkonzerten samt dem Tripelkonzert zu einer herausragenden Leistung inspiriert. Hier wird Beethoven um des Beethovens willen zelebriert, voller Tiefe, voller Innigkeit – und brillierend in allen Höhen.
Wolf Loeckle