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unüberhörbar 2014/09

Untertitel
CD-Empfehlungen von Michael Kube, Hans-Dieter Grünefeld und Christoph Schlüren
Publikationsdatum
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Paris 1937. Trio Lézard +++ Yitzhak Yedid: Visions, Fantasies and Dances. Sapphire String Quartet. +++ 1914. Werke von Louis Vierne und Charles Koechlin. Louise Chisson

Paris 1937. Trio Lézard. Coviello COV 91408 (Note 1)

Eine CD, die eine kaum beachtete kammermusikalische Gattung wieder lebendig werden lässt: das Trio d’anches. Denn was seit Mitte der 1920er Jahre für das aus Oboe, Klarinette und Fagott bestehende Rohrblatt-Trio geschrieben wurde (vor allem in Paris), kann auch heute noch verzücken. Das liegt vor allem an der unge­künstelten Spritzigkeit der zumeist kurzweiligen, manchmal aber auch melancho­lisch gestimmten Werke. Das akustisch wundervoll präsente Trio Lézard brilliert sozusagen in eigener Sache – mit Nummern, die durchwegs dem Raritätenschrank entstammen.
Michael Kube

Yitzhak Yedid: Visions, Fantasies and Dances. Sapphire String Quartet. Betweenthelines BTLCHR 71236 (New Arts International)
Aus den Ressourcen synagogischer Gesänge, arabischer Maqams, barocker und zeitgenössischer Musik hat der junge israelische Komponist Yitzhak Yedid seine „Visions, Fantasies and Dances“ als oszillierenden Zyklus gestaltet. Den organischen Zusammenhalt der sieben heterogenen Attacca-Parts garantiert das in jeder Hinsicht versatile Sapphire String Quartet, sodass diese ambitionierte Orient-Okzident-Synthese in kluger Dramaturgie dargestellt wird.
Hans-Dieter Grünefeld

1914. Werke von Louis Vierne und Charles Koechlin. Louise Chisson, Violine; Tamara Atschba, Klavier u.a. Gramola 99040 (Naxos)

Ein so kontrast- wie geistreiches Programm französischer, zwischen 1914 und 1918 entstandener Werke haben Tamara Atschba, Louise Chisson und ihre Quintettkollegen aufgenommen: Koechlins lyrisch aufgefächerte Violinsonate op. 64 und das bedeutendste Klavierquintett der Franck-Nachfolge in c-Moll op. 42 von Louis Vierne: zauberhaft, eigenständig, ergreifend in den großen Bögen der Architektur. Dazu gibt es fünf von dessen 12 Klavier-Préludes op. 36, unter welchen „Evocation d’un jour d’angoisse“ ein zeitloses Meisterstück ist. Engagiertes Musizieren, ausführlich informierendes Booklet.
Christoph Schlüren

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