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unüberhörbar 2018/05

Untertitel
Empfehlungen von Franz Danzi bis Kara Karayev
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Franz Danzi: Piano Concerto in E flat major, Overture in D major, Cello Concerto in E minor. Solisten, Münchener Kammerorchester, Howard Griffiths. Sony +++ Mandolino e Violino in Italia. Anna Torge, Mandoline; Mayumi Hirasaki, Violine; Il Cantino. cpo +++ Ensemble Esperanza: Southern Tunes: Werke von E. Toldrà, O. Respighi, Komitas, N. Rota. Ars Produktion +++ Excentric – Masterpieces for Accordion from the Thirties, Forties and Fivties. Helmut C. Jacobs, Akkordeon. Augemus +++ Kara Karayev: Piano Works. Elnara Ismailova, Klavier. Avi

Franz Danzi: Piano Concerto in E flat major, Overture in D major, Cello Concerto in E minor. Solisten, Münchener Kammerorchester, Howard Griffiths. Sony

Wenn aufstrebende Künstler der jungen Generation auf sich aufmerksam machen wollen, so greifen sie meist auf geläufige Standards zurück. Hier ist es einmal an­ders. Nareh Arghamanyan (Klavier) und Aurelien Pascal (Violoncello) haben sich auf Einladung der Schweizer Orpheum Stiftung Werken von Franz Danzi (1763–1826) gewidmet, bei dem einst Carl Maria von Weber in die Schule ging. Außer ein paar Holzbläserquintetten hat sich von ihm freilich kaum etwas gehalten. Um­so faszinierender ist diese CD, bei der nichts mit der leichten Hand hingeworfen wird, sondern alles so klingt wie bei den „großen Meistern“. Man wünscht sich solch musikalische Entdeckungen aber nicht nur „im Auftrag“ auf CD gepresst, sondern auf diesem herausragenden Niveau auch einmal im Alltag als schöne Er­gänzung auf dem Podium. [Michael Kube]

Mandolino e Violino in Italia. Anna Torge, Mandoline; Mayumi Hirasaki, Violine; Il Cantino. cpo

Concerti, Trios und Sonaten mit Solo-Mandoline von Vivaldi und seinen Zeitgenossen Hasse, Carlo Arrigoni und Abbate Ranieri Capponi präsentiert das Ensemble Il cantino mit der feingliedrig phrasierenden Geigerin Mayumi Hirasaki und der Mandolinistin Anna Torge. Das besonders Faszinierende an diesen Aufnahmen ist Anna Torges überraschend kantables, feinst artikuliertes, melodisch und harmonisch bewusstes Spiel, wie dies auf einem Zupfinstrument äußerst selten der Fall ist. Natürlich muss der Hörer dem auch mit seiner ganzen Sensibilität folgen, um den Unterschied zu dem, was gewöhnlich ist, wahrnehmen zu können. Dafür wird er vor allem in den langsamen Sätzen mit bezaubernder Lyrik belohnt. [Christoph Schlüren]

Ensemble Esperanza: Southern Tunes: Werke von E. Toldrà, O. Respighi, Komitas, N. Rota. Ars Produktion

Von West nach Ost ziehend bündelt das Streicher-Ensemble Esperanza „Southern Tunes“ zu einem Klangbouquet, das je regionale Signaturen in Melodik und Tanz aufweist. Die Wellen-Spiegelungen des Mittelmeeres bei „Vista al mar“ hat der Katalane Eduard Toldrà in Jugendstil-Naturalismen eingefangen. Heiter-farbige Szenen wählte der Italiener Ottorino Respighi für seine neobarocke „Suite per archi“, wobei eine furiose Giga auffällt. Ähnlich, aber näher an der Moderne, ist das dramatische „Concerto per archi“ seines Landmanns Nino Rota. Orientalische Levante reflektiert der Armenier Komitas in kontemplativen und züchtigen „Miniaturen“, die an eine fast verschollene Dorfkultur erinnern. So bewahrt Esperanza diese instrumentalen Süd-Gesänge durch Verve und filigrane Stimmführung als Lebenselixier für die Gegenwart. [Hans-Dieter Grünefeld]

Excentric – Masterpieces for Accordion from the Thirties, Forties and Fivties. Helmut C. Jacobs, Akkordeon. Augemus

Werke aus jenen Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, als das Akkordeon sich zum ernst genommenen Konzert­instrument zu entwickeln begann, hat – hochkompetent – Helmut C. Jacobs auf dieser CD versammelt. Das Booklet informiert über die Urheber, darunter Hans Brehme (von ihm stammt das virtuose Hauptwerk „Paganiniana“), Josef Schelb, Gerhard Strecke und Liselotte Krasmann. Ganz so exzentrisch, wie der Titel (Bezug nehmend auf einen Satz aus Kaspar Roeselings „Varieté und Zirkus“) verheißt, ist das Ganze nicht, originell aber allemal.

Kara Karayev: Piano Works. Elnara Ismailova, Klavier. Avi
Die aserbaidschanische Pianistin präsentiert die Klavierwerke ihres 1982 verstorbenen Landsmanns Kara Karayev mit großer Überzeugungskraft. Vor allem in den 24 Präludien (1951–1963 entstanden) spiegelt sich die stilis­tische Vielfalt und Originalität innerhalb der eher konventionellen Tonsprache Karayevs. [Juan Martin Koch]

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