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unüberhörbar 2021/04

Untertitel
Neue Aufnahmen mit Musik von Franz Liszt, Johann Nepomuk David und Vagn Holmboe
Publikationsdatum
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Franz Liszt: Between Light & Darkness (Klavierwerke). Vincent Larderet. +++ Johann Nepomuk David: Five String Trios. Oberöstereichisches David-Trio. +++ Vagn Holmboe: Streichquartette Nr. 1, 3 & 15 Nightingale String Quartet.

Franz Liszt: Between Light & Darkness (Klavierwerke). Vincent Larderet.
Piano Classics

Der Franzose Vincent Larderet hat uns zuletzt 2018 zum Debussy-Jubiläum die Ersteinspielung der faszinierenden Caplet-Klavierfassung der Fragmente aus „Le Martyre de St. Sébastien“ beschert, und nun präsentiert er eine Art durchkomponiertes Konzeptalbum mit Hauptwerken („Aprés une lecture de Dante“, „La notte“, 2. Ballade und „Funérailles“) im Wechsel mit späten Stimmungsstücken des nunmehr einsamen Mystikers Franz Liszt. Larderet bringt jeden Akkord in seiner ganzen Vielschichtigkeit zum Leuchten, baut die kleinen Tondramen bezwingend auf, verleiht den großen Stücken jene Aura der erhabenen Gewalt, die den Hörer bis zum Schluss nicht loslassen, und fesselt so 87 Minuten lang mit der einzigen Unterbrechung des CD-Wechsels. Und ganz nebenbei, bei aller Poesie, erweist er sich als einer der besten Pianisten unserer Zeit. [Christoph Schlüren]

Johann Nepomuk David: Five String Trios. Oberöstereichisches David-Trio.
cpo 555 412-2

Er zählt zu den weniger prominenten musikalischen „Corona-Opfern“ des vergangenen Jahres – denn es wäre auch der 125. Geburtstag von Johann Nepomuk David (1895–1977) zu feiern gewesen. So sorgt nun eine CD-Veröffentlichung seiner fünf Streichtrios für Aufmerksamkeit – Werke aus den Jahren 1931 sowie 1945 und 1948 (diese sind als op. 33 zusammengefasst). David als Traditionalisten abzutun, ist jedenfalls verfehlt. Vielmehr zeigen die Kompositio­nen einen Tonfall, der das markige Unisono und die polyphone Melancholie der späten 1920er Jahre eigenständig weiterdenkt. Nach den längst vergessenen Einspielungen bei Audite (1985) und Sedina (1997) wird die vorliegende Produktion hoffentlich nicht bloß als Geheimtipp gehandelt. [Michael Kube]

Vagn Holmboe: Streichquartette Nr. 1, 3 & 15 Nightingale String Quartet.
Dacapo

Das Genre Streichquartett war für den dänischen Komponisten Vagn Holmboe (1909-1996) mit 20 Werken so etwas wie ein Lebenselixier. Mit Referenz zu Béla Bartók verwendete er osteuropäische Folklore-Rhythmen, die im ers­ten Quartett unerwartet aus einer langen Viola-Kadenz sich zu dichten kontrapunktischen Bündeln formen. Das Nightingale Quartet folgt dem Temperament dieser Musik, kontrastiert (im dritten) Elegie und filigrane Kinetik und (im fünfzehnten) expressive Gestik und intensives Funebrè zu seltsam-gelungenen Symmetrien. Unverzichtbar für Connaisseurs und Neugierige. [Hans-Dieter Grünefeld]

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