Franz Schubert: Complete Works for Violin & Pianoforte. +++ Vladyslav Sendecki / Jürgen Spiegel: Solace.
Franz Schubert: Complete Works for Violin & Pianoforte. Naaman Sluchin (Violine), Piet Kuijken (Pianoforte). passacaille
Selten werden die Werke in dieser nahe liegenden Kombination eingespielt. Denn während die Sonatinen (scheinbar) leicht zu nehmen sind, hat es die späte Fantasie C-Dur D 934 in sich – sie wird technisch wie interpretatorisch geradezu gefürchtet. Hinzu kommt die Frage nach dem Instrumentarium, um die zarte Faktur nicht zu brechen oder selbst im satten Forte die Details des Tonsatzes nicht zu erdrücken. Wie es ganz im Sinne des Komponisten gehen kann, zeigen Naaman Sluchin und Piet Kuijken mit dieser Einspielung: Die schlanke Tononi-Violine (1725) und der sehr durchsichtige Klang eines wundervoll restaurierten Schantz-Pianoforte (1828) machen die Werke zwischen „guter Stube“ und höchstem konzertanten Anspruch lebendig. In ungeschützter Direktheit erzählen sie in einem faszinierend breiten Farbspektrum Geschichten über Melancholie und aus der Geisterwelt. [Michael Kube]
Vladyslav Sendecki / Jürgen Spiegel: Solace. Skip
Das Notwendige ist im Überfluss da. Als Duo verfügen der Pianist Vladyslav Sendecki und der Schlagzeuger Jürgen Spiegel souverän über ein riesiges Stilspektrum, das sie geradezu mit Wolllust präsentieren: phänomenal tanzt die „Ballerina“ zwischen atlethischem Ostinato und frechen Improvisationen, klassische Muster werden „Furioso“ durch Bassregister und Rock-Fluidum geschickt und „Just A Few Chords“ bei flinken Drumfiguren aufgerippelt. Beide Akteure sind stets gut drauf, sodass sogar „Solace“ (Trost) als starker Groove mit quirligen Motiv-Variationen begeistert. Ein Klasse-Album mit zwei absoluten Virtuosen. [Hans-Dieter Grünefeld]