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unüberhörbar 2023/05

Untertitel
Gaetano Donizetti: String Quartets +++ Edvard Grieg, Amanda Maier, Julius Röntgen: Streichquartette
Publikationsdatum
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Gaetano Donizetti: String Quartets Vol. 2. Mitja Quartet. Urania (2 CDs) +++ Edvard Grieg, Amanda Maier, Julius Röntgen: Streichquartette. Zilliacus Quartet. Dbproductions

Gaetano Donizetti: String Quartets Vol. 2. Mitja Quartet. Urania (2 CDs)

Der 225. Geburtstag Donizettis im vergangenen Jahr scheint ebenso wenige Spuren in unserem Musikleben hinterlassen zu haben wie der kürzlich eingetretene 175. Todestag, was wirklich schade ist, denn der Meisterschüler Johann Simon Mayrs hat weit mehr hinterlassen als das Halbdutzend Belcanto-Opern, das fest im Repertoire verankert ist. Zum Beispiel 18 Streichquartette, die vor Jahren schon auf cpo erschienen sind. Jetzt unternimmt das italienische Mitja Quartet einen neuerlichen Vorstoß auf drei Doppel-CDs, die hoffentlich mehr Verbreitung finden werden. Die Viersätzer in der Nachfolge Haydns und des jungen Beethoven, bis auf Nr. 18 frühe Werke (gerne in Molltonarten), geben wenig von ihrer italienischen Herkunft preis, sie huldigen vielmehr klassischen Idealen. Allein ihre melodische Eingängigkeit verweist auf den Opernkomponisten. Der junge Donizetti schien an der strengen satztechnischen Disziplin (mit leichter Bevorzugung der Primgeige) einen Narren gefressen zu haben, obwohl im Italien des frühen 19. Jahrhunderts damit kein Blumentopf zu gewinnen war. Die spielfreudigen Wiedergaben des Mitja Quartet lassen sich 200 Jahre später jedenfalls von seiner Begeisterung anstecken. [Mátyás Kiss]


Edvard Grieg, Amanda Maier, Julius Röntgen: Streichquartette. Zilliacus Quartet. Dbproductions

Ein wunderbar schlüssig zusammengestelltes Album präsentiert das schwedische Zilliacus Quartet. Die vier Damen spielen in fein abgestimmter, lebendig ausdrucksvoller Weise das unvollendet gebliebene F-Dur-Streichquartett von Edvard Grieg in der hinreißend organischen Vollendung seines Freundes Julius Röntgen (1855–1932) – hätte Röntgen seine Vorgehensweise nicht offengelegt, niemand könnte herausfinden, was von Grieg und was von ihm ist. Es folgt das einzige Streichquartett von Röntgens schwedischer Gattin Amanda Maier (1853–94), ein herausragendes Werk, gleichfalls vorzüglich vollendet von B. Tommy Andersson, sowie das meisterhafte 12. Quartett von Röntgen selbst. Ein rundum stimmiges, horizonterweiterndes Album. [Christoph Schlüren]

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