4 Elements, 4 Seasons (Rebel, Vivaldi). A choreographic concert. Akademie für Alte Musik Berlin, Midori Seiler (Solovioline), Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola (Tanz), Harmonia Mundi HMD 9909026 /// Aida’s Brothers & Sisters. Ein Film von Jan Schmidt-Garre und Marieke Schroeder, Arthaus 101367
4 Elements, 4 Seasons (Rebel, Vivaldi). A choreographic concert. Akademie für Alte Musik Berlin, Midori Seiler (Solovioline), Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola (Tanz), Harmonia Mundi HMD 9909026
Ausgehend von den programmatischen Sonetten entwickelte die Akademie für Alte Musik Berlin zusammen mit dem Tänzer Juan Kruz Diaz eine Version der „Vier Jahreszeiten“, die dem überstrapazierten Schlager ganz neue Seiten abgewinnt. Geschlossener und durch Diaz’ überragende tänzerische Präsenz intensiver wirken zwar Rebels „Vier Elemente“, doch ist trotz kurzer, in gefährlicher Nähe zu gruppendynamischer Selbsterfahrung sich bewegender Schwachpunkte, die Einbeziehung des Orchesters in den Jahreszeiten zusammen mit Midori Seilers bestechender Darbietung die eigentliche Sensation dieses Mitschnitts aus dem Berliner Radialsystem. In den besten Momenten glaubt man, einer Wiedergeburt der Institution Konzert aus dem Geist des Tanzes beizuwohnen.
Aida’s Brothers & Sisters. Ein Film von Jan Schmidt-Garre und Marieke Schroeder, Arthaus 101367
Die Geschichte der schwarzen Emanzipationsbewegung in den USA spiegelt sich auch in den Karrieren von Opernsängerinnen und -sängern. Schmidt-Garre und Schroeder verbinden in ihrem durch überflüssige Split-Screen-Mätzchen künstlich aufgepeppten Film-Interviews mit intelligent reflektierenden Künstlerpersönlichkeiten wie Reri Grist, Simon Estes oder George Shirley mit wunderbaren Originalaufnahmen von Marian Anderson, Leontyne Price oder Grace Bumbry. Die positive Entwicklung in Sachen Anerkennung seit den 1960er-Jahren scheint freilich Gefahr zu laufen, sich wieder umzukehren. Ob Obama auch hier zum Hoffnungsträger taugt?