Hüsch – Sieben. Kabarettprogramme aus drei Jahrzehnten +++ Tuxedomoon. Unearthed
Hüsch – Sieben. Kabarettprogramme aus drei Jahrzehnten, Tacker Film
Er ist gewissermaßen der Ur-Vater des „anspruchsvollen“ Musikkabaretts der Nachkriegszeit: Hanns Dieter Hüsch. Ein Hagen Rether oder auch ein Josef Hader haben ihm viel zu verdanken. Diese Entdeckung kann man machen beim Studieren dieser 3-DVD-Box mit Material aus den 70er und 80er Jahren. Als erster überhaupt hat der in Moers am Niederrhein geborene Hüsch 1972 den „Deutschen Kleinkunstpreis“ bekommen. Aus jener Zeit stammt auch das älteste Programm in dieser Sammlung: „Behagliche Kritik mit Unbehagen“. Und das bringt sein Motto auf den Punkt, seine kulinarisch-heimelige Art von „Kleinbürgerkritik“, die er immer an der Heimorgel vortrug. Und die ihn zum kleinen TV-„Star“ in der Szene machte, neben Hildebrandt und Loriot. Alle drei verbindet, dass sie Mitte der zwanziger Jahre geboren wurden, und in der Nazi-Zeit ihre Jugend verbrachten. Und dass sie gute Menschenbeobachter waren. „40 Jahre unterwegs“ hieß 1988 eine vorläufige Bilanz seines durchaus auch politischen Schaffens.
Tuxedomoon. Unearthed, Crammed Discs
Einst, in den späten 70er Jahren, waren sie die „Stars“ des legendären Brüsseler Labels Crammed Discs: Tuxedomoon. Sie waren Teil der europäischen Avantgardeszene, obwohl die Jungs um Blaine L. Reininger Amerikaner waren. Und sie bereiteten mit ihren kalten elektronischen Sounds die New Wave vor. So ist diese DVD/CD mit fast ausschließlich unveröffentlichtem Material auch eine Zeitreise. Zu einer Zeit, als Computer eher noch „Elektronengehirne“ waren, entwarfen sie die cinematische Musik der Zukunft, in dem sie in die Vergangenheit blickten, wie man in ihren dokumentierten Multi-Media-Shows sehen, und bei ihrer Kirmes-Version von „There’s No Business Like Showbusiness“ hören konnte.