Pearl Jam – Pearl Jam Twenty (Sony)
Das Traurige an der DVD: Man ist selbst um jene 20 Jahre gealtert, die Pearl Jam da als Bandjubiläum feiern. 20 Jahre, in denen sie Höhen (Preise, Auszeichnungen, ausverkaufte Tourneen) und Tiefen (Gerichtsstreit mit dem Veranstalter „ticketmaster“, neun Tote während eines Auftritts der Band in Rosklide 2000) erlebten. In denen sie zur letzten Rockband dieser Erde wurden.
Wie das passieren konnte, zeigt Regisseur und Musikjournalist Cameron Crowe auf seine ganz eigene crowneske Weise. Die Banddokumentation, beginnt in Seattle, gegen Ende der 80er und bei der Vorgängerband „Mother Love Bone“. Sie endet auf irgendeiner Bühne dieser Welt. Im Heute. Denn das scheint Pearl Jams Heimat zu sein. Die Grenzenlosigkeit.
Was dazwischen passierte, kommentiert die Band in Interviews, beweist Cameron Crowe mit sagenhaften Raritäten (Clips, Videos, Bilder) und bezeugen Wegbegleiter und Fans vor der Kamera.
Dass Cameron Crowe ein Guter ist, steht außer Frage. Dass es die Band diesmal ist, die ihn zu einem intimen, emotionalen aber doch stets heiteren Film treibt, bleibt ohne Zweifel festzustellen. Crowe gelingt es ziemlich gut, keinen Altar für die Band zu bauen, zu dessen Füßen man gefälligst die Blumen abzulegen hat. Nein. Crowe fängt die Band ein, wie sie ist: ehrlich, nachdenklich, verantwortlich, sorgend, humorvoll, wissend, kreativ und nach wie vor musikalisch aufregend und aufgeregt. Man mag das bedauern. Aber irgendwie sind Pearl Jam die Rolling Stones der 1970er Generation. Pearl Jam Twenty erscheint als DVD und als Blu-Ray Disc. (Die Besprechung bezieht sich auf den in ausgewählten deutschen Kinos gezeigten Film, der in gleicher Version auf DVD/Blu-Ray erscheint.)