Trip to Asia,
Capelight
„Rhythm Is It!“, hieß einer der interessantesten Musik-Filme der letzten Jahre. Nun gibt es gewissermaßen eine „Fortsetzung“: „Trip to Asia“. Wieder im Zentrum: Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker. Es geht um die „Suche nach dem Einklang“ – mit sich und der Welt, das heißt vor allem den Mitmusikern. In sechs pulsierenden Metropolen Asiens hat Regisseur Thomas Grube die Berliner Philharmoniker und ihren „Chef“ beobachtet. Und so ist ein Gruppen-Porträt entstanden, das weit über das Thema hinausragt. Als Zuschauer erlebt man tatsächlich, wie solch ein „Klangkörper“ funktioniert. Teamwork heißt das Zauberwort, das alle Beteiligten miteinander verbindet. In einer Zeit der ständig forcierten „Leuchtturmprojekte“ und einer immer mehr auf Mobbing fixierten Gesellschaft klingt dieses Wort fast schon altmodisch. Nein, es geht hier nicht um „Innovationen“, 25 Prozent Rendite und Sprüchen wie „Kultur muss sich rechnen“, sondern um die Enstehung von „Kunst“.
CSNY – Déjà vu,
Indigo
2006 unternahmen Crosby, Stills, Nash&Young eine Reunion-Tour, die sie durch ganz Amerika führte. „Freeedom of Speech“ nannten die Veteranen ihre durchaus politisch gedachte Reise, die begleitet wurde von Neil Youngs Anti-Bush-Hymne „Let’s impeach the President for lying“. Einst, in den späten Sixties, zur Zeit ihres gemeinsamen „Déjà vu“-Albums, ging es um den Vietnam-Krieg, jetzt drehte sich alles um den Irak-Krieg. Je näher die „Alt-Hippies“, wie sie von rechten US-Medien gern bezeichnet wurden, dem Amerikanischen Süden kamen, desto gereizter wurde deshalb die Stimmung im Publikum. Als „unpatriotische Propaganda“ wurde dort ihre Show missverstanden. Dabei erlebten sie gerade den Auftritt „wahrer Patrioten“, die immer noch an das „andere Amerika“ glauben. Neil Young for President?