The Harder They Come
Arsenal Filmverleih/Good Movies
Endlich gibt es in Deutschland auch den wichtigsten Film der Reggae-Szene auf DVD: „The Harder They Come“ mit Jimmy Cliff, der auch hierzulande mit Hits wie „Vietnam“ oder „Wild World“ zum ersten Reggae-King wurde, lange vor Bob Marley. Für den „Rolling Stone“ war der jamaikanische Film 1973 der „Rock Film of the Year“. Und er gehörte auch zu den ersten sogenannten „Midnight Movies“, die in New York oder Boston monatelang in den einschlägigen Kinos liefen. Drei Jahre nach seiner Premiere wurde der Film in Jamaika verboten, weil er angeblich zu Gewalttaten anstachelte. In ihrem großartigen Buch über das Phänomen der „Midnight Movies“ bezeichnen James Hoberman und Jonathan Rosenbaum ihn als eines der zentralen Pop-Exploitation-Musicals: „Überhaupt gab es viel Aufregendes zu hören und zu sehen: So fanden die Amerikaner den kauzigen Schwung des jamaikanischen Dialekts toll (was gut dazu passte, dass der Reggae-Rhythmus auf dem ersten Taktschlag fußt und nicht, wie beim Rock‘n‘Roll, auf dem zweiten), die Details des Ganja-Handels hatten etwas sehr Exotisches, und die Orte waren wunderbar farbenfroh.“
Im Laufe der Jahre entwickelte sich „The Harder They Come“ noch vor der „Rocky Horror Picture Show“ zum „Kultfilm“ der 70er-Jahre. Der Held des Films war eine Kreuzung aus dem legendären Ghetto-Gangster „Rhygin“ Martin und Jimmy Cliff, der ihn auch verkörperte. Auf gewisse Weise war das Musical eine jamaikanische Version von Godards Meisterwerk „Außer Atem“, inklusive der „Jump Cuts“. Und natürlich waren da auch die Hits, die um die Welt gingen: Jimmy Cliffs „You Can Get It if You Really Want“ und „Many Rivers to Cross“ oder „Rivers of Babylon“ von den Melodians. Ausgestattet mit viel Bonusmaterial, ist diese DVD ein „Must“ für jeden Reggae- und Popkultur-Fan.