Marley +++ Beats, Rhymes & Life – The Travels Of A Tribe Called Quest
Marley
(Studiocanal)
Endlich gibt es also auch einen Film über die „Reggae-Legende“ Bob Marley. Seit Jahren ist dieses Projekt herumgespukt. Und Martin Scorsese und Jonathan Demme waren immer mal wieder als Regisseure genannt worden. Aber beide scheinen irgendwann das Handtuch geworfen zu haben, und so durfte nun Kevin Macdonald diese Dokumentation sehr brav inszenieren. Immerhin über 30.000 Besucher sahen „Marley“ seit dem Kinostart in Deutschland. Und für die DVD wird natürlich jetzt auch in „Headshops“ geworben, wo man glaubt den klassischen Reggae-Fan am besten erreichen zu können. Streng chronologisch erzählt Kevin Macdonald in zweieinhalb Stunden seine „Bob Marley Story“, in der er versucht, die „Schattenseiten“ des Idols komplett auszublenden. Fans wird er gefallen.
Beats, Rhymes & Life – The Travels Of A Tribe Called Quest
(Mindjazz)
Ende der achtziger Jahre wurde der HipHop erwachsen. Komischerweise, indem er leichter, leichtsinniger, swingender wurde. Die Helden des „Daisy Age“ waren De La Soul und die jazzigen A Tribe Called Quest, die von einer gewissen „Bonita Applebum“ schwärmten. Wer heute HipHop nur noch mit dem teutonischen Gangsta-Rap von Sido oder Bushido in Verbindung bringt, hat die „andere Seite“ dieser großen afro-amerikanischen Kunstforum nie kennen gelernt. Wie ATCQ damals Lou Reeds „Walk On The Wild Side“-Loop in „Can I Kick It“ in ein „schwarzes“ Musik-Korsett steckten, das war unwiderstehlich. Seit Jahren warten die Fans (und die Plattenfirma) auf das 6. Album der innovativen Gruppe. Der Film erzählt, warum sie diese Schuld vielleicht nie mehr einlösen können. Die „Köpfe“ dieses „Stammes“ haben sich seit langer Zeit entfremdet: Q-Tip ging Solopfade und Phifes leidet an einer Diabetes-Erkrankung. Es wird vermutlich kein Happy End geben …