Nashville, Winkler Film +++ The Thing Called Love, Winkler Film
Nashville, Winkler Film
Es ist schon erstaunlich, wie lange es manchmal in Deutschland dauert, bis ein Meisterwerk des amerikanischen Kinos auch bei uns endlich auf DVD erscheint. „Nashville“ war Robert Altmans Beitrag zur damaligen 200-Jahr-Feier der USA. Ein bitterböses Amerika-Panorama, das er im Mekka der Country-Musik angesiedelt hat. Es geht um Politik und Showbusiness in diesem letzten großen New-Hollywood-Klassiker. Selbst die Erschießung eines Stars wird hier nur zur Show. Ein Mädchen, das nun ihre große Chance wittert, singt „It Don’t Worry Me“. Und Keith Carradine bekam für seinen Country-Song „I’m Easy“ sogar einen Oscar. Eine einzige große Geister-Show – mit 27 Songs! – wie Altmans allerletzter Film „A Prairie Home Companion“ über eine legendäre Radiosendung.
The Thing Called Love, Winkler Film
Noch ein Nashville-Film von einem New-Hollywood-Veteranen, Peter Bogdanovich. In den frühen Siebzigern war er das „Wunderkind“ dieser Generation gewesen. Innerhalb von zwei Jahren waren ihm drei Hits (und Klassiker) gelungen: „The Last Picture Show“ (mit Hank-Williams-Songs), „What’s Up Doc?“ und „Paper Moon“. Doch nach einem Cole-Porter-Musical („At Long Last Love“), das etwa zur selben Zeit wie „Nashville“ ins Kino kam, ging es bergab. Kommerziell gesehen hat sich Bogdanovich von diesem Flop nie wieder erholt. Sein vielleicht letzter wichtiger Film entstand 1993 und war vermutlich der letzte Film des unglaublich talentierten River Phoenix, der hier einen Country-Sänger verkörpert. Wenn man will, kann man diesen wunderbaren Film als Sequel zu „Nashville“ sehen, denn die Geschichte spielt zwei Jahrzehnte später, und die Kämpfe um einen Platz im Scheinwerferlicht gehen weiter. Aber es werden auch Erinnerungen wach an den Debütfilm des Altman-Schülers Alan Rudolph, „Welcome to L.A.“