Good Vibrations (Rapid Eye Movies) +++ Dear Courtney (Mindjazz)
Good Vibrations (Rapid Eye Movies)
Er war der absolute Lieblingssong des legendären britischen Plattenauflegers John Peel: „Teenage Kicks“ von den Undertones. Eine Songzeile daraus steht auch auf seinem Grabstein: „Teenage dreams so hard to beat“. 1978 landete damit plötzlich auch nordirischer Punk in den UK-Charts. Wie es dazu kam, erzählt dieser Spielfilm um Terri Hooley, den „Godfather of Punk“, der mit seinem Plattenladen und Label „Good Vibrations“ den Drive in die Bewegung brachte. Zu einer Zeit, als in London nach dem Sex Pistols-Hype bereits viele vom „Ausverkauf“ sprachen, sorgte er dafür, dass Punk in Nordirland auch für so etwas wie die „Hoffnung“ stehen sollte, dass der Krieg der Konfessionen überwunden werden könnte. 1982 ging „Good Vibrations“ pleite. Ein Jahr später gaben die Undertones in Dublin ihr Abschiedskonzert. Punk war längst von New Wave abgelöst worden. Aber der „Irish Punk“ überlebte in den Pubs den Londoner „Rock’n’Roll Swindle“. Der Film versucht, die durchaus auch positive Aufbruchsstimmung jener Zeit zu rekonstruieren. Dass das gelingt, liegt vor allem an dem tollen Schauspieler-ensemble um Richard Dormer.
Dear Courtney (Mindjazz)
Aus welchem Song stammt das berühmteste Gitarrenriff der letzten 25 Jahre? Richtig: aus Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“! Wie wir in dieser Coming-of-age-Geschichte erfahren, hat Kurt Cobain diesen Song aber geklaut. Ein gewisser Paul Thomas hat das Lied für seine Angebetete geschrieben. Wie es dazu kam, dass dieser Song bei Kurt gelandet ist, erzählt diese charmante Grunge-Schnurre. Eine deutsche Fußnote zum Kurt-Cobain-Kult, zu dem Gus van Sant 2005 mit „Lazy Days“ eigentlich schon alles gesagt hatte. Und jetzt kommt also dieser Nachzügler, der dem Stoff alle Tragik nimmt. Man kann nur hoffen, dass diese Geschichte von der Netzgemeinde nicht für bare Münze genommen wird.