Rameau: Hippolyte et Aricie. Opus Arte (Naxos) +++ Donizetti: L’elisir d’amore. Deutsche Grammophon (Universal) +++ C. P. E. Bach: The 1786 Charity Concert – A Revival. Accentus Musicus
Rameau: Hippolyte et Aricie. Opus Arte (Naxos) OA BD7150 D
In dieser Glyndebourne-Produktion von 2013 lockert Regisseur Jonathan Kent die ernste Handlung von Rameaus erster Oper mit poppig-überdrehter Bühnenoptik auf und versucht so eine Art Barock des 21. Jahrhunderts zu generieren. Das entfaltet einen gewissen, allerdings oberflächlich bleibenden Reiz. Für emotionalen Tiefgang sorgt das ausgezeichnete Ensemble unter Großmeister William Christie, der auch dem Orchestra of the Age of Enlightenment seinen ganz eigenen Rameau-Tonfall einhaucht.
Donizetti: L’elisir d’amore. Deutsche Grammophon (Universal) 00440 073 4933
Zwei Früchte von Rolando Villazóns Mehrfachbegabung sind neuerdings zu bestaunen: zum einen sein Romandebüt (siehe Seite 15), zum anderen der Baden-Badener Mitschnitt seiner zweiten Opernregiearbeit. Mit Esprit und handwerklicher Finesse setzt er sein ganz besonderes Konzept vom Stück im Stück um. Nemorino – den er nebenbei sehr gut, wenn auch nicht mit der früheren Leichtigkeit singt – stolpert durch die Dreharbeiten eines Western. Spielfreudige Partner toben sich auf dem federnden Orchesterbett des Balthasar-Neumann-Ensembles unter Pablo Heras-Casado so richtig aus. Ein knappes, informatives Making-of gibt’s als Bonus oben drauf.
C. P. E. Bach: The 1786 Charity Concert – A Revival. Accentus Musicus ACC 20320
Zum Ausklang des C. P. E. Bach-Jahres kann dieser Mitschnitt vom Juni dieses Jahres empfohlen werden. Im Mittelpunkt der Rekonstruktion eines Hamburger Benefizkonzertes steht das prächtige Magnificat des Bach-Sohnes, den Schlusspunkt bildet sein „Heilig ist Gott“. Eine Rarität ist seine ruhig einschwingende Introduktion zum Credo der h-Moll-Messe des Vaters. Glänzend der RIAS Kammerchor unter Hans-Christoph Rademann.