Henry Purcell: Dido & Aeneas. Regie: Cécile Roussat, Julien Lubek +++ Rameau, Maître à danser (Daphnis & Eglé, La Naissance d‘Osiris). Regie: Sophie Daneman +++ Georges Bizet: Les pêcheurs de perles. Regie: Fabio Sparvoli
Henry Purcell: Dido & Aeneas. Regie: Cécile Roussat, Julien Lubek; Vivica Genaux, Henk Neven, Ana Quintans, Marc Mauillon; Le Poème Harmonique, Vincent Dumestre. Alpha 706
Mit Balletteinlagen zu Land, zu (imaginärem) Wasser und in der Luft treiben Cécile Roussat und Julien Lubek den poetischen Bühnenzauber bis an die Kitschgrenze und teilweise auch darüber hinaus. Was verzeihlich ist angesichts der ansteckenden Lust am Theater, die diese Produktion aus Rouen vermittelt. Aus dem feinen Ensemble ragt die wunderbare Ana Quintans als Belinda heraus. Schade, dass Vivica Genaux’ Dido mit teilweise ausladendem Vibrato zu dick aufträgt. Ausgezeichnet das Orchester, das sich mit zusätzlichen Instrumentalnummern und improvisierten Elementen zu profilieren weiß.
Rameau, Maître à danser (Daphnis & Eglé, La Naissance d‘Osiris). Regie: Sophie Daneman, Choreografie: Françoise Denieau; Reinoud van Mechelen, Élodie Fonnard, Magali Léger u.a.; Les Arts Florissants, William Christie. Alpha 704
Eine weitere Rameau-Großtat William Christies. Ganz selbstverständlich gelingt in den beiden kürzeren Ballettopern die Verschmelzung von Instrumentalmusik, Gesang und Tanz zu einer unverwechselbaren Theaterform von ganz eigenem Reiz.
Georges Bizet: Les pêcheurs de perles. Regie: Fabio Sparvoli; Patrizia Ciofi, Dmitry Korchak, Dario Solari u.a.; Orchestra e coro del Teatro San Carlo, Gabriele Ferro. C Major 719604
Vor allem was die nichtssagende Regie betrifft sicher keine Bizet-Großtat aus Neapel. Immerhin aber ein ordentlich gesungener und von Altmeister Gabriele Ferro umsichtig geleiteter Hinweis auf ein nach wie vor sträflich unterbelichtetes Werk. Wann schafft es eine Produktion, die Perlenfischer endlich aus Carmens Schatten hervorzuholen?