Jazz On A Summer‘s Day +++ Ein Lied geht um die Welt
Jazz On A Summer‘s Day
Charly/Cargo
Ein besonderes Schmankerl für Jazz- und Filmfreunde ist gerade als Kombi (DVD & CD) erschienen: Bert Sterns legendäre Dokumentation über das Newport Jazz Festival von 1958. In Deutschland war der Film seit 1960 ein fester Bestandteil der „Filmclub“-Programme. Inzwischen ist dieser Klassiker von der Leinwand verschwunden. Aber es gibt jetzt ein Wiedersehen auf DVD. Viele Generationen von deutschen Jazzfans hat dieser Film geprägt. Unvergesslich die coolen Auftritte des Jimmy Giuffre Trios („The Train and the River“) und des Thelonious Monk Trios („Blue Monk“). Großartig extravagant, der Aufritt von Anita O’Day („Sweet Georgia Brown“ & „Tea For Two“). Mitreißend Mahalia Jacksons Gospel-Medley und Louis Armstrongs Hoagy-Carmichael-Hommage („Up a Lazy River“) und Dinah Washingtons „All Of Me“. Dass auch Rock’n’Roll-Helden wie Chuck Berry und Big Maybelle Smith damals dabei waren, hatte man übrigens ganz vergessen. Zwischen die Nummern hat Stern immer wieder Impressionen vom Festivalpublikum eingestreut, so dass der Film heute auch als Modenschau des Jahres 1958 funktioniert.
Ein Lied geht um die Welt
Filmjuwelen
Joseph Schmidt im Doppelpack: sein berühmtester Film von 1933 und dazu das gleichnamige Biopic von 1958. In der Weimarer Republik war er der kleine Mann mit der großen Stimme gewesen, der Tenor Joseph Schmidt. Als jüdischer Künstler versuchte er nach 1933 anfangs in Wien zu überwintern. Bis der „Anschluss“ kam und er vor den Nazis weiter fliehen musste. So begann seine Odyssee durch ganz Europa, die 1942 in der Schweiz ihr tragisches Ende fand. Geza von Bolvary hat seine Geschichte bereits 1958 sehr bewegend im Kino nacherzählt. Schön, dass es dieses Biopic nun als Bonus gibt zu seinem legendären Kinoerfolg von 1933.