Wenn die Musik tönt, wird die Seele angesprochen – Herbert Blomstedt. Film von Paul Smaczny. Accentus Music +++ Klaus Huber am Werk. Film von Barbara Eckle. Arthaus
Wenn die Musik tönt, wird die Seele angesprochen – Herbert Blomstedt. Film von Paul Smaczny. Accentus Music
Mit Franz Berwalds „Sinfonie singulière“ beginnt dieser Film, um einen singulären Dirigenten dreht er sich: Herbert Blomstedt, Jahrgang 1927, steht immer noch an den Pulten großer Orchester in aller Welt und kann auf eine beispiellose Karriere mit denkwürdigen Stationen zurückblicken. Das tut mit ihm zusammen nun auch Paul Smaczny, der dankenswerterweise darauf verzichtet, Kollegen, Musiker oder Experten ihre Lobeshymnen in die Kamera sprechen zu lassen. Er belässt es dabei, Blomstedt zuzusehen und zuzuhören, denn der hat einiges zu erzählen: von seinen ersten Hörerlebnissen am Radio und im Göteborger Konzerthaus, von Dirigenten wie Toscanini, Furtwängler oder Walter und natürlich von seiner Entscheidung, der Staatskapelle Dresden zuliebe als Chefdirigent in die DDR zu gehen. Der Respekt, mit dem er über dieses und viele andere Orchester spricht, ist – das macht der etwa 15 Minuten zu lang geratene Film klar – der Schlüssel zu seinem kollegialen, das gemeinsame Interpretieren nicht befehlenden, sondern ermöglichenden Musizieren.
Klaus Huber am Werk. Film von Barbara Eckle. Arthaus
In der Konzentration auf ein Werk liegt die Stärke dieses 2009 produzierten Komponistenporträts. Barbara Eckle hatte Klaus Huber im Zusammenhang mit einer Aufführung der Kammerversion von „Die Seele muss vom Reittier steigen…“ getroffen. In seiner unnachahmlichen Art erläutert er unter anderem die dritteltönige Struktur des Werkes und charakterisiert es auf eine Weise, die viel über sein Komponieren aussagt: „Der Hörer wird überhaupt nicht überwältigt. Er wird mit etwas in Berührung gebracht, wo er sich selber bewegen muss, um hineinzukommen.“ Dokumentiert ist dann auch das komplette Stück, an dem unter anderem Hubers Tochter beteiligt ist.