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Film-Tipp

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Retrospektive: Fox at MoMA
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Bis in die 50er-Jahre hinein, als die Fox das „CinemaScope“-Format einführte und mit der Monroe einen globalen Star im Stall hatte, hat das Studio im Schatten von M–G–M oder Warner Brothers gestanden. Heute wird es vor allem mit „Star Wars“ oder „Titanic“ und leider auch Fox-News in Verbindung gebracht. Dass die Fox unter William Fox aber bis zur Fusionierung mit der 20th Century 1935 zu den innovativsten Studios der frühen Hollywood-Ära gehört hat, ist im öffentlichen Bewusstsein nie angekommen.

Das New Yorker Museum of Modern Art hat bereits Mitte der 30er-Jahre Teile des Fox-Bestands übernommen und schickt nun ein Paket mit restaurierten Fox-Schätzen über den großen Teich, ins Filmmuseum München, wo diese im September und Oktober gezeigt werden. Neben Meisterwerken von Ford, Borzage oder Walsh stehen in dieser Retrospektive auch einige sehr rare Filmmusicals auf dem Programm. Beginnen wir mit zwei raren Perlen von 1929: „Hearts in Dixie“, eine weiße Fantasie über „schwarzes Leben“ im „grand old south“, als große afro-amerikanische Tanzrevue inszeniert; „Sunny Side Up“, eine große Nummernrevue mit Janet Gaynor, die herzzerreißend das Kino-Credo anstimmt („I‘m A Dreamer, Aren‘t We All?“) und der ersten durch und durch bizarren Kinotanznummer im Eskimo-Setting („Turn On The Heat“).

Nachdem die Ufa im vorauseilenden Gehorsam für die Nazis „entjudet“ worden war, sind viele ihrer besten Mitarbeiter unfreiwillig in Hollywood gelandet, darunter Friedrich Hollaender, Werner Richard Heymann oder Erik Charell. Für alle drei war die Fox die erste Anlaufstation, weil der einstige Ufa-Produzent Erich Pommer seit 1933 bei der Fox war. Zwei ultrarare Musicals aus jener Zeit sind nun in München zu sehen: das bizarre Menschen-Puppen-Musical „I Am Suzanne!“ mit Lilian Harvey und Songs von Hollaender und Erik Charells Ungarn-Fantasie „Caravan“ mit Charles Boyer und Liedern von Heymann.

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