Der Zuschauer mag schon zu Beginn erahnen, was ihn erwartet: Backstage, Onstage, Kissenschlacht und Sahneschlacht: „Jagged little pill, Live“. Zu „Welcome the charmed ones I’m shure“ dieser clipartige Schnelldurchlauf. Insgesamt eine DVD von 90-minütiger Dauer über eine Tour von Alanis Morissette und Band mit besagten Stationen. Eine Rocklady, die schon vor Primadonnen unserer Tage den Kicks in der Stimme zum rockigen Gestaltungsprinzip kultivierte. Über einen zweijährigen Zeitraum (1995 bis 1996) darf der Rezipient sein Leben mit Alanis Morisette teilen. Und das around the world: Madison, Calgary, London, Birmingham, Vancouver, Nice, Leipzig usw., usw... 25 musikalische Nummern, jede zweite fast schon zerrupft zwischen verrauchtem Club und Open Air, zwischen kleiner Bühne und der einen großen in New Orleans, das stetige Bühnenrund des DVDs, auf dem sich alles wieder einfindet. Vieles beginnt dabei beim losen Miteinander auf der Treppe eines südstaatenverdächtigen Hauses. Unplugged natürlich. Rock, der einfach so aus dem Leben entsteht, der so einfach im Leben gespielt werden kann, mit Gesang, Gitarren und Bongos. Der sich ebenso verträgt mit Licht-, Rauch- und Krachgewitter, verbrämt mit wallenden Haaren der Akteure.
Der Zuschauer mag schon zu Beginn erahnen, was ihn erwartet: Backstage, Onstage, Kissenschlacht und Sahneschlacht: „Jagged little pill, Live“. Zu „Welcome the charmed ones I’m shure“ dieser clipartige Schnelldurchlauf. Insgesamt eine DVD von 90-minütiger Dauer über eine Tour von Alanis Morissette und Band mit besagten Stationen. Eine Rocklady, die schon vor Primadonnen unserer Tage den Kicks in der Stimme zum rockigen Gestaltungsprinzip kultivierte. Über einen zweijährigen Zeitraum (1995 bis 1996) darf der Rezipient sein Leben mit Alanis Morisette teilen. Und das around the world: Madison, Calgary, London, Birmingham, Vancouver, Nice, Leipzig usw., usw... 25 musikalische Nummern, jede zweite fast schon zerrupft zwischen verrauchtem Club und Open Air, zwischen kleiner Bühne und der einen großen in New Orleans, das stetige Bühnenrund des DVDs, auf dem sich alles wieder einfindet. Vieles beginnt dabei beim losen Miteinander auf der Treppe eines südstaatenverdächtigen Hauses. Unplugged natürlich. Rock, der einfach so aus dem Leben entsteht, der so einfach im Leben gespielt werden kann, mit Gesang, Gitarren und Bongos. Der sich ebenso verträgt mit Licht-, Rauch- und Krachgewitter, verbrämt mit wallenden Haaren der Akteure. Die Schnitte erfolgen unerwartet. In Bild und in Sound. Was gerade noch inmitten von Scheinwerferbatterien zu sehen war, braucht jetzt lediglich ein kleines „Pepsi Cola“-Blech als Kulisse. Was gerade noch sorgfältig soundgecheckt klang, dümpelt jetzt dumpf vor sich hin. Onstage in aller Vorstellbarkeit. Es ist keine Tour-Reportage zum Sich-Zurücklehnen. Das ist die Stärke der DVD: die verschiedenen Erscheinungsformen visueller und auditiver Reize ausnutzen, ohne das der musikalische Fortlauf unterbrochen wird. Lediglich zerrupft eben. Paradebeispiel für diese Kunst ist die Ankündigung von Alanis Morissette: aus verschiedenen Mündern in verschiedenen Talkshows, von der Grammy-Nominierung bis zu Harald Schmidt; selbst Vor- und Nachname klingen da anders. Welche Vielfalt. Oder die Band-Vorstellung. Und es wird nicht langweilig. Wenn doch – und man spürt es dann auch – dann haben die Macher auch dafür zum richtigen Zeitpunkt etwas parat: „You oughta know“ wechselt mal von der lauten New-Orleans-Bühne zum lauschigen, roten Salon mit Vorhängen, Streicher und Klassik-Sound, oder das Bild bleibt einfach stumm, ehe es von Farbe zu Schwarz-Weiß wechselt.Aber manches wiederholt sich doch. Dies ist die Schwäche: es ist eben nicht überspringende Spiellaune, dass Alanis mal zu den Sticks greift und aufs Schlagzeug haut. Einstudiert. Dramaturgisch durchdacht: Im Instrumental der Fast-Schluss-Nummer „You learn“ hat es so zu sein. Die Schnitte machen eben auch das möglich.