Shine A Light
Polydor/Universal
Es war das Medien-Event der diesjährigen Berlinale. Zur Premiere seines neuesten Films „Shine A Light“ brachte Regisseur Martin Scorsese seine Stars mit: The Rolling Stones. Im Herbst 2006 hatte Scorsese während der „Bigger Bang“-Tour zwei Konzerte der Stones in New York aufgezeichnet. Nun präsentierte er das Ergebnis: einen puren Scorsese-Film. Nach Problemen mit ihrer alten Plattenfirma EMI veröffentlichten die Rolling Stones jetzt den dazugehörigen Soundtrack bei Polydor/Universal.
Einmal ist darauf auch die Stimme des Meisters zu hören: „We cannot burn Mick Jagger!“, schreit Scorsese da ganz aufgeregt – als Intro zu „Sympathy For The Devil“.
Doch nicht dämonisch wirkt Jagger dabei, sondern nur aufgedreht. Sympathie für das Springteufelchen wäre ein besserer Titel für seine zappelige Performance. Lässigkeit und Coolness bringen Kollege Keith Richards und „White Stripes“-Sänger Jack White III mit. Ihre Nummern wie „You Got The Silver“ oder „Loving Cup“ (White im Duett mit Jagger) gehören zu den Höhepunkten der Show.
Als Country-Preacher in „Faraway Eyes“ und an der Seite von Blues-Brother Buddy Guy („Champagne & Reefer“) hat dann auch Mick Jagger seine gro-
ß en Momente. Der Schauplatz der Show und des Films dürfte Scorsese besonders gut gefallen haben: das alte Beacon Theater.
An Max Ophüls-Filme wie „Der Reigen“ oder „Pläsier“ erinnert der Ort, und so war es vielleicht kein Zufall, dass Mick Jagger dort zum ersten Mal das Lied anstimmte, das er vor über 40 Jahren für die blutjunge Marianne Faithfull schrieb, „As Tears Go By“, – in diesem „Antidokumentarfilm“ (Scorsese) über das Altern und das Vergehen der Zeit.