Good Night, and Good Luck, Concord Jazz/Universal
Der neueste Film des so genannten „Frauenschwarms“ George Clooney gehört zu den Highlights des Kino-Frühlings: Ein Period-Picture, das sehr konzentriert den Zweikampf zwischen dem Kommunistenhasser Joseph McCarthy und dem kritischen CBS-TV-Journalisten Edward Murrow schildert. Ungemein spannend hat Clooney diese Hexenjagd inszeniert, die im Film musikalisch kommentiert wird von einer (schwarzen!) Jazzsängerin. Eine Hommage ist das natürlich an George Clooneys vor einigen Jahren verstorbene Tante Rosemary, die in den Fifties mit Hits wie „Come On-A My House“ Star der Columbia Records gewesen war. Im Dinah-Washington-Outfit singt im Film die wunderbare Diane Reeves relaxed die Standards („How High The Moon“) und Tagesschlager („TV Is The Thing This Year“) jener Zeit. Begleitet wird sie dabei von einer vorzüglichen Jazz-Combo. Selten zuvor klang Diane Reeves so relaxed wie auf diesem Soundtrackalbum. Film und CD klingen aus mit einer exquisiten Version der schönsten aller Barfly-Songs von Harold Arlen & Johnny Mercer: „One For My Baby“. Unverzichtbar!
Where the Truth Lies, Varèse Sarabande
Seit den frühen 90er-Jahren gehört Atom Egoyan, Sohn armenischer Eltern, zu den wichtigsten Regisseuren des kanadischen Kinos. Seit „The Adjuster“ und „Exotica“ zählt Egoyan auch zu den Lieblingen des deutschen Feuilletons. Eng arbeitet der Regisseur seit seinen Anfängen mit seinem Hausmusikus Mychael Danna zusammen. Auch dieses schwarze Showbiz-Märchen über ein Komikerpaar, das an Dean Martin & Jerry Lewis erinnert, wird grundiert von Dannas Score, der dieses Mal sehr melancholisch und jazzig klingt. Als Zugabe singen Kevin Bacon & Colin Firth in Croo- ner-Manier das Motto des Films: „There’ll Be No Next Time“.