Breakfast on Pluto, Milan/WEA
Die Geschichte des Transvestiten Pa-trick „Kitten“ Braden inszeniert Neil Jordan als „Pop Life“ zwischen Kirche, Glam Rock, IRA und Peep Show. Der Star dieses traumhaften Biopics ist der großartige Cilian Murphy, der mit einer Leichtigkeit zwischen den Geschlechtern swingt. Auf der Suche nach seiner verschwundenen Mutter begegnet er dem Glamour-Rocker Billy Rock – dargestellt von dem Songwriter Gavin Friday – und einem Zauberer. Grundiert wird dieses schwarze Märchen in über 30 Kapiteln von einem vorzüglichen Pop-Soundtrack, den Neil Jordan selbst zusammengestellt hat. „Ich wollte unbedingt mal einen Film ohne komponierte Musik machen“, erzählt Jordan, „Kitten definiert sich ja sehr stark über die populären Songs, sie sind der Herzschlag des Films“. Manche der Songs werden im Film – wie bei Quentin Tarantino – richtig zelebriert: Dusty Springfields soulige Version von „The Windmills Of Your Mind“, Bobby Goldsboros Edel-Schnulze „Honey“ oder The Sweets „Wigwam Bam“. Andere Lieder von Harry Nilsson oder T. Rex kommentieren die Story. So entstand der Pop-Soundtrack des Jahres.
The Da Vinci Code – Sakrileg, Decca
Ron Howards uninspirierte Verfilmung von Dan Browns Bestseller „Sakrileg“ gehört zu den Enttäuschungen des Jahres. Immerhin verhalf er aber dem dubiosen „Opus Dei“ zu einer unverhofften Popularität in den Medien. Musikalisch „möbliert“ wurde „The Da Vinci Code“ von einem der erfolgreichsten Filmkomponisten der Gegenwart: Hans Zimmer. Immer wieder gelang dem Routinier seit „Rain Man“ manch großer Wurf wie „Der schmale Grat“. Dieser sinfonische Score gehört definitiv nicht zu seinen Hauptwerken. Tausendmal hat man diesen „sakralen“ Hollywood-Sound seit Jerry Goldsmiths „Omen“-Score schon gehört. Wer will, kann deshalb Hans Zimmers musikalischen Beitrag zu diesem Blockbuster kongenial nennen.