Berg: Wozzeck; Franz Grundheber, Hildegard Behrens, Heinz Zednik u.a.; Chor & Orchester der Wiener Staatsoper, Claudio Abbado; R: Adolf Drese (1987)
Arthaus DVD 100 256
The Art of Conducting: Great Conductors of the Past (Bonus: „Artists Commentary“), R: Sue Knussen (1993); Legendary Conductors of a Golden Era; R: Peter R. Smith (1997)
Teldec DVD 0927 42667 2 & 0927 42668 2
Man purzelt von einer Dirigenten-Legende zur anderen: 27 kleine Porträts der wichtigsten historischen Pult-Magier, liebevoll kommentiert von Kollegen, Musikern und Produzenten. Wirklich aufregend ist der musikalische Part der zweiteiligen Doku: Meist bekommt man vollständige Sätze und Werke, etwa die „Tannhäuser“-Ouvertüre mit Fritz Busch, in der es glänzt und perlt wie bei Rossini.
Prokofjew: Die Liebe zu den drei Orangen; Jean-Luc Viala, Georges Gautier, Hélène Perraguin u.a.; Chor & Orchester der Opera Lyon, Kent Nagano; R: Louis Erlo (1989)
Arthaus DVD 100 404
Schon der vor gut zehn Jahren erschienene Audio-Ableger dieser Aufnahme wurde schnell zur musikalischen Pflichtlektüre für Prokofjew-Fans. Das gilt auch für die in Lyon aufgezeichnete DVD – trotz Louis Erlos Inszenierung, einer seltsamen Mischung aus Coolness und Klamauk, vor allem aber wegen der luftigen Eleganz, dem satt blühenden Farbspiel des Orchesters unter dem großartigen Kent Nagano.
Hector Berlioz: Schriften. Betrachtungen eines musikalischen Enthusiasten, hg. von Frank Heidelberger, Metzler/Bärenreiter 2002, 284 Seiten, € 34,90
Von fast allen verteufelt, verkannt und gedemütigt, litt Hector Berlioz, an dessen 200. Geburtstag im nächsten Jahr erinnert wird, zeitlebens an der Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit. Die vorliegende kommentierte Ausgabe vermittelt Berlioz’ Enthusiasmus in seiner ganzen Intensität und Vielfalt. Sie gewährt Einblicke in das zeitgenössische Musikleben in Paris und der Provinz zwischen 1830 und 1850 und legt das Denken und Fühlen des Komponisten frei. Der Übersetzung gelingt es, die spezifische Ironie und Hintergründigkeit von Berlioz’ Sprache auch im Deutschen einzufangen.
Nils Grosch (Hg.): Kurt Weill. Briefwechsel mit der Universal Edition. Metzler 2002, 526 Seiten, € 49,90
Anfang 1924 nahm die Universal Edition Wien, einer der größten und für die Musik des 20. Jahrhunderts bedeutendsten Musikverlage, den 24-jährigen in Berlin lebenden Komponisten Kurt Weill unter Vertrag. Bald wurde der Verlag für Weill zum ersten Ansprechpartner in Fragen der Konzeption, Durchführung und Platzierung seiner Werke. Eine Briefausgabe, die zugleich zu einem wichtigen Stück Kultur-, Theater- und Musikgeschichte der Weimarer Republik und des Künstlerexils in Frankreich und den USA wird.
Harald Schwarz: Sound und Lautsprechermusik. Ein Beitrag zu den unterrichtlichen Möglichkeiten musikalischen Hörens. Pfau Verlag 2002, 217 Seiten, € 19,50
Die Qualität von Sound spielt bei der Wahrnehmung eine bedeutende Rolle. Die vorliegende Studie widmet sich Problemen, die mit der Gestaltung und dem Hören von Sound und Lautsprechermusik verbunden sind. Absicht ist es, Anregungen für das Beurteilen und Unterrichten von Sound und Lautsprechermusik zu geben. Aus den Erkenntnissen ergibt sich, dass in bestimmten Bereichen des Musikunterrichts das musikalische Hören zu schulen ist und die Hörfähigkeit gegenüber Sounds gezielt erweitert werden kann.
Andrea Rittersberger: Jedes Kind will musizieren. Musik macht Kinder intelligenter und selbstbewusster. Beustverlag 2002, 201 Seiten, € 12,80
Musik tut gut – wer wüsste das nicht aus eigener Erfahrung! Zahlreiche Forschungsstudien belegen aber auch, dass Musizieren die Intelligenz von Kindern und Jugendlichen fördert und ihr Sozialverhalten verbessert. Schon das ist Grund genug, Musik als festen Bestandteil in der Erziehung und Ausbildung eines jeden Kindes einzubauen.
Engelbert Humperdinck: Weihnachtslieder (Sämtliche Lieder für eine Singstimme und Klavier, Bd. 4). Ausgabe für hohe und Ausgabe für mittlere/tiefe Stimme, Tonger 3064-1, 3064-2 P.J.T.
Nicht nur die Oper „Hänsel und Gretel”, sondern sein übriges reiches Liedschaffen verdient neue Aufmerksamkeit, um das sich die Engelbert-Humperdinck-Gesellschaft mit ihrem Editionsplan bemüht. Volkstümlich, ja kindlich in Textauswahl, einfach in Melodieführung, unkompliziert im Klavierpart, dennoch hat jedes dieser neun Lieder seinen speziellen empfindsamen Charakter.
Franz Möckl: Die Hirten in der Christnacht. Fünf Pastorellen in pentatonischen Motiven für vier junge Klarinettisten, Musikverlag Haas
Fünf kurze stimmungsvolle Sätze, die im Zusammenspiel, in Intonation und Phrasierung sorgfältig geübt, gut ankommen dürften.
O freudenreicher Tag. Beliebte Weihnachtslieder, für Klavier leicht gesetzt von Franz Surges, Ed. Dohr 9966
Fast nur zwei- und dreistimmig, mit Fingersatz versehen – die meisten der 35 Lieder sollten so schon nach dem ersten Klavierjahr zu schaffen sein, und zum Familiensingen ist die Begleitung gesichert.
Alexander Alexandrowitsch Aljabjew (1787–1851): Quartett-Satz G-Dur für vier Querflöten, Quintett-Satz c-Moll/C-Dur für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott. Partitur, Stimmen, Tonger 2745, 2746 P.J.T.
Zwei kurzweilige, musikalisch originelle spritzige Sätze eines zeitweise in Ungnade gefallenen russischen Komponisten aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, den man wieder zu entdecken beginnt. In dieser Besetzung willkommene Kammermusik ohne komplizierte technische Hürde.