Hilde, Milk und Slumdog Millionaire
HILDE,
Warner Music
Heike Makatsch singt Hildegard Knef. So lautet der Untertitel dieses Soundtracks zum durchwachsenen Knef-Bio-
pic. Die Songauswahl ist durchaus in Ordnung: von „In dieser Stadt“ über „Von nun an ging’s bergab“ bis zu den unvermeidlichen „Rosen“. Doch die Makatsch versucht sich hier als Knef-Imitatorin, das ist das große Manko dieser Produktion. Schmerzlich vermisst man bei ihr den Tiefgang, die Leichtigkeit, die Ironie und selbst den Trotz in der Knef-Stimme. Und weil Dietmar Meisinger die Knef-Songs auch noch reichlich farblos für die hochgelobte WDR-Big-Band arrangiert hat, beginnt man sich bald zu langweilen – und bekommt Sehnsucht nach dem Original.
MILK,
Decca
Gus Van Sants großartiges Biopic über den schwulen Bürgerrechtler Harvey Milk. Sean Penn bekam dafür zu Recht einen Oscar. Danny Elfman komponierte dafür einen sehr ruhigen melancholischen Score. Doch angetrieben wird der Film von den heißen Disco-und Soul-Rhythmen der Hues Corporation („Rock The Boat“), Sly & The Family Stone („Everyday People“) und von Sylvester („You Make Me Feel Mighty Real“). Aus dem musikalischen Rahmen fallen David Bowies „Queen Bitch“, der Sixties-Schlager „Hello Hello“ und Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ im Swingle-Singers-Sound.
SLUMDOG MILLIONAIRE,
Interscope/Universal
Mit acht Oscars wurde das britische Melodram ausgezeichnet. Einen gab es auch für die pulsierende Bollywood-Musik von A.R. Rahman. Geschickt orchestriert der Komponist das Schicksal des indischen „Wer wird Millionär?“-Helden. Für die Höhepunkte auf dem Soundtrack-Album sorgt aber die zur Zeit sehr angesagte M.I.A. Ihr „Paper Planes“-Song gehörte schon zu den Highlights ihrer großartigen zweiten CD „Kala“.