Am 10. November wird Ennio Morricone seinen 91. Geburtstag feiern. Inzwischen hat er angekündigt, sich aus dem Filmkomponistengeschäft zurückzuziehen. Bei der Gelegenheit hat der Meister auch erwähnt, dass die Budgets für große Scores immer geringer würden.
Für seinen Freund Giuseppe Tornatore will er allerdings weiterhin eine Ausnahme machen. Auch als Dirigent will er wie gewohnt weitermachen. Decca France macht ihm (und uns) nun zu seinem unrunden Geburtstag ein besonderes Geschenk: eine 18-CD-Box mit einem kleinen Bruchteil der Score-Highlights aus seinem Schaffen: von Sergio Leones „Dollar“-Filmen bis zu Quentin Tarantinos „The Hateful 8“.
Fast alle wichtigen Scores der Auswahl werden komplett präsentiert. So hat man seine Leone-Scores komplett versammelt: von „Spiel mir das Lied vom Tod“ bis zu „Es war einmal in Amerika“. Weitere Regisseure, denen eigene CDs gewidmet sind: Henri Verneuil („Der Clan der Sizilianer“), Roland Joffé („The Mission“), Tornatore („Cinema Paradiso“) und Tarantino (incl. der von Tarantino verwendeten Scores). Ergänzt wurde das mit thematischen CDs zum „engagierten Kino“ („Sacco & Vanzetti“), italienischen Kino (Bertoluccis „1900“), dem Mafia-Kino (Brian De Palmas „The Untouchables“), Belmondo-Filmen („Der Profi“) oder dem Genre-Kino („Orca, der Killerwal“).
CD Nr. 18 ist ein ganz besonderer Sampler: Hier gibt es eine kleine Auswahl seiner „Chansons“ (sprich: Songs) und Arrangements für diverse Sänger und Instrumentalisten. Darunter sind Astrud Gilberto, Dalida, Charles Aznavour oder Chico Buarque. Und natürlich fehlt auch nicht sein größter „Chanson“-Hit, den Morricone in den frühen siebziger Jahren hatte: „Here’s To You“. Ein europäischer Hit für Joan Baez. Hier gesungen von Georges Moustaki. Die „Essenz“ des Morricone-Universums, zumindest für Einsteiger.