Zusammen mit Max Steiner und Erich Wolfgang Korngold gehörte er zur ersten Generation des „Golden Age of Film Music“, die aus Mitteleuropa stammte: Franz Wachsmann, geboren in Königshütte, Oberschlesien. Angefangen hatte er im Berlin der Roaring Twenties als Pianist der Weintraubs Syncopators. Für Friedrich Hollaender orchestrierte er den Tingeltangelsound in Josef von Sternbergs „Der blaue Engel“. Nach der „Entjudung“ der Ufa, nach der „Machtergreifung“ der Nazis 1933 emigrierte der jüdische Musiker nach Frankreich. Dort „überwinterte“ er zusammen mit Hollaender, Wilder und Lorre im „Hotel Ansonia“.
Der ehemalige Ufa-Produzent Erich Pommer verpflichtete ihn in Paris für die Filmmusik zu Fritz Langs grandioser „Liliom“-Verfilmung. Diese Musik war es dann auch, die Franz Waxman, wie er sich jetzt nannte, in Hollywood zu dem „Frankenstein“-Regisseur James Whale führte, der eine Fortsetzung des Horrorfilmklassikers mit Boris Karloff plante. Der Rest ist Geschichte. Mit der Universal-Produktion „The Bride of Frankenstein“ begann Waxmans 30-jährige Hollywoodkarriere. Die leitmotivische Filmmusik gehört zu den Klassikern des Genres. Jetzt ist der Original Soundtrack von 1935 zum ersten Mal offiziell auf Tonträger erschienen. Bestechend das Design des Klappcoveralbums, auf dem im Zentrum der ikonische Kopf von Elsa Lanchester prangt, der Darstellerin von Mary Shelley und der Braut des Monsters. Obwohl sie im Film nur zehn Minuten lang auftaucht, ist die Lanchester das „Herz“ des Films, das „female monster“. Nach einer kurzen Zeit bei Universal wechselte Waxman zu M-G-M und später Warner Bros. Er lieferte Scores für Hitchcocks „Rebecca“, Wilders „Sunset Boulevard“ oder zu „Prinz Eisenherz“. Sein Konterfei prangt auf einer amerikanischen Briefmarke. Natürlich mit Taktstock.
- The Bride of Frankenstein. Waxwork Records