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Stanley Kubricks Abschied vom Kino – im Geiste von Schnitzler und Kafka. Spätestens seit „2001 – Odyssee im Weltraum" weiß man, dass Kubrick immer viel Wert auf die musikalische Gestaltung seiner Filme legte. Hier ist es nun ein Schostakowitsch-Walzer, der uns mitten in New York an die schöne blaue Donau zurückbeamt. Neben der Originalmusik von Jocelyn Pook gibt es noch Songs von gestern („Strangers in the Night") und heute („Baby Did a Bad Bad Thing"). Und Klaviermusik von Oscar Peterson, Brad Mehldau, Franz Liszt und Györgi Ligeti. Eine krude Mischung, die perfekt die Stimmungsschwankungen des Films widerspiegelt.
Ein Lied von Liebe und Tod, WEA Records, CD 8573-80172-2
Rolf Schübels Versuch, einen Film um einen alten Song aus den 30er-Jahren kreisen zu lassen: „Das Lied vom traurigen Sonntag". Als „Gloomy Sunday" ging das Lied aus Budapest um die Welt. In gleich sieben Versionen erklingt die Jahrhundertmelodie von Rezsö Seress auf dem Soundtrack-Konzeptalbum: zum Beispiel mit Heather Nova, Elvis Costello und Marianne Faithful. Sehr gelungen auch Ben Beckers „germanische" Fassung.
Sonnenallee, EastWest Records, CD 3984-29871-2
Es war einmal im Osten... oder die Legende von Micha & Miriam. Leander Haußmanns satirisches Kino-Märchen sahen inzwischen über eine Million Zuschauer in Ost und West. Zum großen Erfolg trug sicher auch der Soundtrack bei, der Lieder von Ossis und Wessis vermischt. West-Heroen wie Ton Steine Scherben („Keine Macht für niemand") oder die Toten Hosen stehen Ost-Popgöttern wie den Puhhdys oder Nina Hagen gegenüber. Ein Kessel Buntes, wie man in der Ostzone damals zu sagen pflegte.