Titanic – The Ultimate Collection
Titanic – The Ultimate Collection
Varese/Colosseum
Pünktlich zum 100. Jahr des Untergangs der Titanic hat Regisseur James Cameron den erfolgreichsten Film aller Zeiten noch einmal ins Kino gebracht. Natürlich in 3D! Zeitgleich wurde auch ein Sampler wieder veröffentlicht, der nicht nur James Horners irisch angehauchten Score präsentiert, der mit einem „Oscar“ prämiert wurde, sondern auch einige andere musikalische Fassungen dieser Jahrhundert-Katastrophe. So erklingt hier etwa Musik aus einer bereits 1996 entstandenen Mini-Serie, die Lennie Niehaus, der Hauskomponist von Clint Eastwood, orchestriert hat.
Und plötzlich sind wir dank des düster-melancholischen Scores in einem Eastwood-Movie. Ein Jahr später entstand das Broadway-Musical „Titanic“, das mit fünf Tony Awards ausgezeichnet wurde. Einen Tony gab es auch für den Komponisten Maury Yeston, dessen Fellini-Hommage „Nine“ ebenfalls verfilmt werden sollte. Und im „Nine“-Sound hatte auch Yeston seine „Titanic“ untergehen lassen. Bereits in den 50er-Jahren sind zwei der besten „Titanic“-Versionen entstanden, 1953 eine bei der Fox in Hollywood und 1958 eine in den Londoner Studios. Clifton Webb und Barbara Stanwyck waren die Stars der Fox-Fassung, die der Hollywood-Wiener Walter Reisch verfasst hatte, und Kenneth More war an Bord der britischen Titanic.
Während in Hollywood der Luxus Liner sehr melodramatisch unterging (wie später auch bei Cameron), erzählte Regisseur Roy Ward Baker die alte Geschichte in „A Night to Remember“ sehr „dokumentarisch“. Diese Version – mit der Musik von William Alwyn – gilt den Experten als die beste Version. Drehbuchautor Eric Ambler hatte Walter Lords legendären Bericht in einen Klassiker des britischen Kinos der 50er-Jahre verwandelt. Und natürlich darf auch nicht das Traditional fehlen, das die Bord-Band gespielt hat, als die R.M.S. Titanic im Meer versank: „Nearer My God To Thee“.