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NINE
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NINE, Geffen/Universal

In den 50er- und 60er-Jahren war er der große Zampano des europäischen Kinos: Federico Fellini. Erst durch seine Filme gingen Begriffe wie La Dolce Vita oder Paparazzi um die Welt. Immer wieder inspirierten Fellini-Filme in den letzten Jahrzehnten auch Broadway-Komponisten zu Musicalfassungen seiner Stoffe.

Am erfolgreichsten wurde in den Sixties Cy Colemans „Sweet Charity“ (mit dem berühmten Showstopper „Big Spender“!), das auf Fellinis „Die Nächte der Cabiria“ mit Giulietta Masina basierte. 1969 hat Bob Fosse wiederum diese Show in ein Filmmusical mit Shirley MacLaine verwandelt. 1982 schließlich gab es einen weiteren Versuch, einen Fellini-Klassiker für den Broadway zu bearbeiten: aus „8 1/2“ wurde „Nine“. Komponist Maury Yeston und der Autor Arthur Kopit hatten damals dieses Musical dem großartigen Raul Julia auf den Leib geschrieben, der Guido, Fellinis Alter Ego, verkörperte, das in einer Schaffenskrise steckt. Ins Zentrum der Show rückten sie freilich Fellinis sieben Musen. Traumfrauen, die in der neuen Filmversion von „Chicago“-Regisseur Rob Marshall und seinem Co-Autor Anthony Minghella von einem Traumensemble verkörpert werden: Penelope Cruz, Marion Cotillard, Nicole Kidman, Kate Hudson, Stacy „Fergie“ Ferguson, Judy Dench und Sophia Loren.

Wie in Ozons „Acht Frauen“ hat jede ihren großen Gesangsauftritt. Und die „Mädels“, pardon Frau Loren und Frau Dench, machen das klasse. Komplexe Songs wie „Folies Bergére“, „Be Italian“ oder „My Husband Makes Movies“ haben Ohrwurmqualitäten. Doug Besterman hat Yestons herausragenden Broadway-Score für das Kino vorzüglich orchestriert. Und Rob Marshall hat „Nine“ im Bob-Fosse-Style choreografiert und inszeniert. Fast hätte ich es vergessen: Den Hahn im Korb, Guido, spielt Daniel Day-Lewis, der am Ende zugeben muss: „I Can‘t Make This Movie“. Fazit: „Nine“ ist zweifellos das Musical des Jahres.

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