Il Giardino Armonico: Barocke Kammermusik & Konzerte, Giovanni Antonini (Flöte), Enrico Onofri & Marco Bianchi (Violine), Paolo Beschi (Cello), Luca Pianca (Laute), Luca Guglielmi (Cembalo), Dauer: 60 Min., Menü-Sprachen: GB, D, F, SP. Untertitel-Sprachen: GB, D, F, NL; Best.-Nr. 100 010
Ungewöhnliche Musik, gespielt von einem außergewöhnlichen Ensemble in einem abgefahrenen Ambiente. Zu sehen und hören ist das alles auf der neuen DVD „Il Giardino Armonico“ (Arthaus Concert 100 010). Die Aufnahmen zu dieser extravaganten Produktion von ArthausMusik in München entstanden auf Sizilien an verschiedenen Schauplätzen in der Gegend rund um Palermo. Das kammermusikalische Ensemble Il Giardino Armonico, spezialisiert auf italienisches Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts, spielt hier echte Raritäten, vergessene Musik des italienischen Barock – von Dario Castello, Giovanni Battista Spadi, Biagio Marini, Tarquinio Merula bis hin zu unbekannten Werken von Antonio Vivaldi. Hier wird mit dem Vorurteil aufgeräumt, dass Barockmusik immer irgendwie gleich klingt. Als Untertitel kann man übrigens die Partitur der Werke mitlesen.
Die Truppe stammt aus Mailand und bezeichnet sich selbst leger-verschmitzt als „Barock-Band“. Und genau das kommt im Film zum Ausdruck: Mit Hilfe modernster Videotechnik ist es hier gelungen, einem Publikum des 21. Jahrhunderts Barockmusik schmackhaft zu machen. Die Aufnahmen erinnern sehr stark an ein Videoclip – mit rasanten Kamerafahrten, grellen Farbeffekten, kühnen Schnitten, schrägen Perspektiven. Dann wieder malerische Aufnahmen von der Landschaft Süditaliens. Dennoch fügen sich Musik und Film völlig harmonisch zusammen: Vor jedem Stück gibt es ein Intro, in dem ein „Band“-Mitglied das jeweilige Stück erläutert. Das Ensemble beweist Qualität, Vielseitigkeit und Spielfreude, auch wenn die Protagonisten oft wild geschminkt sind und die verrücktesten Kostüme tragen. Dazwischen wieder Bilder von den Musikern, die auf einer Klippe stehen, mit Sonnenbrillen vor dem Sonnenuntergang – wie eine Rockgruppe.
Produzent Patric Buttmann: „Der Film wurde ganz bewusst skurril angelegt – wie ein Videoclip. Gefilmt wurde in der schönsten Landschaft, aber auch in abgefahrenen Kulissen und Ruinen. Da spielt einer oben auf der Treppe, ein anderer in einer Kammer und der dritte im Keller.“