Busta Rhymes ft. Mariah Carey: I Know What You Want
Keine Frage, der Beat ist fein gestrickt. Durch ein leichtes Merengue-Feeling mittels Triangel weich gemacht und dem schlichten ostinaten Gitarrenmotiv angepasst, lässt der Rhythmus das Liedchen schön dahinfließen. Nur ist Mr. Rhymes im Überbau nichts eingefallen, womit er das Duett hätte würzen können. Ziemlich uninspiriert hangeln er und seine Flipmode-Crew sich durch die Raps der Strophen und verlassen sich darauf, dass Miss Carey mit ein bisschen Gehauche, zum Teil durch Choreffekt vervielfacht, den Refrain rettet. Das mag melodisch eingängig sein, bleibt aber seelenlos wie der Augenaufschlag der einstigen Pop-Diva. Selbst die Videomacher haben sich angesichts der Pflicht, ein bisschen Mariah-Haut zeigen zu müssen, auf die billigsten Sujets zurückgezogen: alles gelackte Ödnis, von den Körpern bis zum Setting.
DJ Tomekk ft. Kurupt, G-Style & Tatwaffe: Ganxtaville Pt. 3
Dem Berliner Produzenten und DJ Tomekk hängt der Ruf des HipHop-Ausverkäufers an, der mit viel Geld abgehalfterte Klischees unter die Leute bringt. Die neue Single bestätigt das. Erstaunlich, wie einfallslos der Beat gerade mal vom dicken Sound zehrt. Erstaunlich, wie schwach die drei Gäste ihre Strophen mit den notdürftigsten Schlagworten zum Thema füllen. Das heißt erneut „Gangstarap“, gilt unter HipHoppern zur Zeit allerdings als erschöpft. Da will Tomekk wohl schnell noch den letzten Tropfen Saft aus einer schalen Frucht pressen. So wirkt auch das Video-Outfit, der Bezug zum Roaring-Twenties-Gangstertum, nur bemüht originell. Den Todestoß der Lächerlichkeit aber versetzt dem Stück Tomekks selbstgesungener Refrain: „Tu’ mir den Gefallen und bleib Gangsta. Das heißt: Mach genau was du willst grad…“ Soll wohl alle Kritiker zurechtweisen, bestätigt sie in seiner Holperigkeit aber nur.