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Wieland-Wagner-Biographie erschienen. Foto: Bayreuther Festspiele
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Künstlerische Biografie beleuchtet Wieland Wagner

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Berlin - Dem künstlerischen Wirken von Wieland Wagner, dem früh verstorbenen Enkel des Komponisten Richard Wagner, widmet sich die neu erschienene Biografie "Wieland Wagner - Wegbereiter und Weltwirkung". Wieland Wagner (1917-1966) galt als hochbegabter Regisseur, als Intendant der Bayreuther Festspiele nach dem Krieg und als Wegbereiter von Neubayreuth. Doch er war auch ein Günstling der Nationalsozialisten und besonders Adolf Hitlers.

Die österreichische Theaterwissenschaftlerin Ingrd Kapsamer beschreibt den künstlerischen Selbstfindungsprozess Wieland Wagners und würdigt seine Verdienste um die Musik seines Großvaters, die er aus Erstarrung und Missbrauch zurück ins musikalische Leben brachte.

Wieland Wagner war das erstgeborene Kind des Komponisten Siegfried Wagner, Sohn Richard Wagners, und seiner Frau Winifred, einer glühenden Anhängerin Hitlers. Wieland Wagner wandte sich im Gegensatz zu seiner Mutter nach dem Krieg vollkommen von der braunen Vergangenheit ab und wurde zu einem innovativen, Traditionsbrüche nicht scheuenden und bisweilen auch bewusst provozierenden Regisseur und Bühnenbildner. Seit 1951 leitete er zusammen mit seinem Bruder Wolfgang die neu eröffneten Bayreuther Festspiele. Ihm gelang es, die besten Sänger und Dirigenten der Zeit für seine Arbeiten zu gewinnen. Zu seinen wichtigsten Entdeckungen gehörte die Sopranistin Anja Silja, mit der ihn auch eine damals skandalöse Beziehung verband. Seit seinem frühen Tod 1966 leitete sein Bruder Wolfgang bis 2008 in alleiniger Verantwortung die Bayreuther Festspiele.

Wielands Tochter Nike Wagner, die das Vorwort zur neuen Biografie verfasste, sieht ihren Vater zu Unrecht in den vergangenen Jahrzehnten ins Abseits gedrängt: Sein künstlerisches Vermächtnis ist "in der endlosen Ära seines Nachfolgers und Bruders auf eine Weise verwaltet worden, die einer Vernichtung gleichkam", schreibt sie.

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