Das alte Internet ist nicht tot. Zwar schwelgen wir alle in immer stärkerem Maße in den neuen Kommunikationstechniken, mit ihren Facebooks, Twitters und Video-Channels. Aber Musik bildet sich, sieht man von den Videos ab, da nur wenig ab. In den kleinen und kleinsten Nischen finden sich aber immer wieder Perlen. In dieser Ausgabe einmal ein paar „moderne“ musikalische Dinge.
acousmata
http://acousmata.com/
Der Autor, Thomas Patteson, Student an der Universität Pennsylvania, schreibt gerade an seiner Dissertation über die frühe elektronische Musik der 20er-Jahre in Deutschland. Quasi als Nebenergebnis fördert er manches in Vergessenheit Geratene an die Oberfläche der Aktualität zurück. Wie zum Beispiel eine Fuge in C-Dur (1926) von Hans Haass. Eine irrwitzige Vorwegnahme von Player-Piano-Sachen eines Conlon Nancarrow. Es geht hier zwar noch konventioneller zur Sache, aber der verdichtete Piano-Klang ist deutlich spürbar. Auch andere Stücke, aktuellere werden kommentiert dargestellt, ein bisschen Theorie ist auch noch dabei und das ein oder andere weitere, auch fotografische Fundstück, macht diesen Auftritt rund und aufregend.
Karl-Heinz Essl
http://www.essl.at/
Karl-Heinz Essl ist schon ein alter Hase im Kompositionsgeschäft. Seit einigen Jahren Professor für Komposition in Wien, öffnet seine Website ein unglaublich weites Spektrum, das sein Schaffen darstellt und seine Aktivitäten dokumentiert. Speziell interessant sind seine Software-Entwicklungen für den Bereich der elektroakustischen Musik und seine „Sounds und Videos for Download“. Da lässt sich der Weg durchs Werk recht gut akustisch nachzeichnen. Die erste elektronische Komposition von 1985 ist immer noch schön anzuhören. Und wem dies nicht genug ist, der kann sogar den einen oder anderen Klingelton abgreifen.