Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Manchmal mehr, manchmal weniger. 2012 soll beispielsweise ein John-Cage-Jahr werden (100. Geburtstag). Der Streit um die Bedeutung von Cage jenseits seiner historisch unbezweifelbaren Wirkung ist am Kochen. Um ein bisschen Futter in die Diskussion zu werfen, hier ein Tipp. Anschließend: die „Drei vom Wavetank“. Im einen wie im anderen Fall geht es eigentlich um die Zukunft. Denn mit Cage, meine ich, hat die Musik ihre Zukunft nach langer Zeit wieder eingeholt gehabt.
John Cage – Blog
http://johncage.org/blog.html
Das Blog ist angesiedelt beim John Cage Trust, wo man sich seit 1993 um ihn und sein Werk kümmert. Vorab: Es ist leider und unverständlicherweise nicht mit einer Kommentarfunktion versehen, was insofern schade ist, weil man gegebenenfalls so ein paar Hinweise oder Tipps mitteilen könnte. In den dort gelisteten Einträgen finden sich Fundstücke aus dem Leben von Cage, die einmalig sind. Private Aufnahmen von Workshops oder auch eine ulkige Szene aus einem italienischen Film von Alberto Sordi, ein Bruchstück aus einem Film zum Stück „As fast/fast as possible“ von circa 32 Minuten von Paul Depprich. Am Ende soll der Film eine Länge von über acht Stunden haben. Dem Projekt selbst ist gutes Gedeihen zu wünschen.
Die ästhetische Gesellschaft
http://vimeo.com/channels/aesthetic
Mittlerweile 10 Episoden von etwa 90 Minuten Dauer. Drei Männer unterhalten sich über Zukunft und Gegenwart und würzen dabei ihre Verlautbarungen mit Erkenntnissen aus der Tiefe des Alltags. Wer also selbst mit Sentenzen wie „Die Theorien unserer Zeit: auf ein geologisches Gutachten während eines Erdbebens warten…“ – getwittert von Siggi Becker im letzen Jahr – etwas anfangen kann, hat hier eine harte Nuss vor sich. Siehe auch www.wavetank.de.