Hiphopper sind auch nur Menschen. Mit allen Höhen und Untiefen, Ecken und Kanten, die den Rest von uns normal Sterblichen eben so ausmachen: etwa Antisemitismus-Vorwürfe (Kollegah und Farid Bang), Anklagen wegen sexueller Gewalt (R. Kelly), Missbrauch von Drogen (gefühlt alle anderen), aber immer wieder auch politisch pointierte Aussagen.
Der US-Rapper und Selbstdarsteller Kanye West hält sich mit Trump-Hörigkeit in den Schlagzeilen, bis sein neues Album veröffentlicht ist. Während wir auf ein Quiz warten, in dem man ihm oder Trump reale Zitate zuordnen soll, müssen wir uns mit einem zufrieden geben, bei dem man Kanye und klassische Komponisten auseinander halten soll: www.classicfm.com/discover-music/latest/composer-or-kanye
Um das Genre Hiphop hat sich mit der Zeit eine ganze Kultur mit eigenem Kleidungsstil entwickelt und längst auch etabliert. Mit einem musikhistorischen Augenzwinkern verweist das tumblr-Blog „B4-XVI“ auf die geschichtsbewusste Verwendung von Erkennungssymbolen und Referenzen im HipHop in Bezug auf die Renaissance. Nicht nur Musik kann gesamplet beziehungsweise recyclet werden:
www.b4-16.tumblr.com
Das Richtung Mainstream Fahrt aufnehmende Subgenre Trap Music glänzt durch besonders „schöne“ Outfits auf und vor der Bühne. Unter dem abgedrehten Äußeren steckt aber ein gesellschaftskritischer Kern wie jüngst Childish Gambino mit „This Is America“ wieder gezeigt hat. Hörempfehlung:
https://youtu.be/VYOjWnS4cMY
Im oben genannten Fall R. Kelly haben sich zum jetzigen Zeitpunkt übrigens Spotify und Apple Music dazu entschieden, seine Songs aus ihren Playlists (nicht: aus ihren Angeboten) zu nehmen. Die Chance ungewollt „I believe I can fly“ zu hören ist gesunken und Musikstreamingdienste sind damit im Allgemeinen ein klein wenig sicherer.