Der Schnelldurchlauf im September: Sechs Alben zwischen Rolling Stones und Eric Woolfson, von Rock bis Musical. Für die erste Erkenntnis, zur schnellen Information und zur Einordnung mit Sternchen: von einem Stern *: apathisch, bis zu fünf Sternen *****: beispiellos!
Künstler: The Rolling Stones
Albumtitel: Jump Back: The Best of the Rolling Stones 1971-1993
Internet: www.rollingstones.com
Erscheinungstermin: 21.08.2009
Label: Universal
Grobe Musikrichtung: Rock
Herkunftsland: England
Zielgruppe: Alle
Inhalt: Bereits 1993 wurde die Kompilation veröffentlicht, die 18 Klassiker der Rolling Stones aus den betreffenden oder betroffenen Jahren anbietet. Dazu gehören Start Me Up, Brown Sugar, Mixed Emotions, Beast of Burden oder das fast unvermeidliche Angie. Erhältlich ist das Album in der Original Verpackung der 1993er Edition und beinhaltet ein 12-seitiges Booklet mit Kommentaren von Mick Jagger und Keith Richards über die achtzehn Tracks auf dem Album. „Must have“ oder „Abzocke“? Der Fan wird entscheiden.
Fazit: Altbewährtes ohne neuen Glanz
Bewertung: ***
Künstler: Kasabian
Albumtitel: West Ryder Pauper Lunatic Asylum
Internet: www.kasabian.co.uk
Erscheinungstermin: 05.06.2009
Label: Columbia
Grobe Musikrichtung: Expressiver Britpop
Herkunftsland: England
Zielgruppe: Weiterentwickelte Oasis-Hörer
Inhalt: In die Sommerpause schmuggelte sich das Kasabian Album „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“. Die ersten Hörgänge gestalten sich wie immer sperrig, wenn die Briten zu den Instrumenten greifen. Es dauert auch diese Mal, bis sich das Album vom hässlichen Entlein in eine wunderschöne Prinzessin verwandelt. Britpop ist bei Kasabian ein längst abgelegter Mantel, mittlerweile experimentiert man munter mit Blues, Sounds und sonstigen Klängen, die sich tatsächlich in Songseinfügen können. Gut, ein britischer Klang scheint nicht dementierbar. Schön geworden.
Fazit: Unabhängig inspirierte Musik, die ohne echten Refrain funktioniert
Bewertung: *****
Künstler: The Dead Weather
Albumtitel: Horehound
Internet: www.thedeadweather.com
Erscheinungstermin: 10.07.2009
Label: Columbia
Grobe Musikrichtung: Kruder Blues Rock
Herkunftsland: USA
Zielgruppe: Schwierig
Inhalt: Eine so genannte Allstargroup oder Supergroup verbirgt sich hinter „The Dead Weather. „Getroffen haben sich Jack White (The White Stripes/The Raconteurs), Alison Mosshart (Sängerin von The Kills), der Gitarrist Dean Fertita (Queens of the Stone Age) und der Bassist Jack Lawrence (The Raconteurs/The Greenhornes). Was am Ende heraus kommt ist so ähnlich wie beim Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga: Große Erwartungen, wenig Umsetzung. Zuweilen gefällt der fatalistische, aufs Wesentliche reduzierte Bluesrock sogar. Oft aber vergisst man vor lauter Depressivität und Lässigkeit, dass ein Song irgendwie auch Struktur haben sollte. Auswege offerieren kann. Der bleibt häufig versperrt und die Songs als undefinierbar und gleichgültig zurück. Mehr Stringenz wünschte man sich.
Fazit: Strukturen schaden manchmal nicht
Bewertung: ***
Künstler: Memphis May Fire
Albumtitel: Sleepwalking
Internet: www.memphismayfire.com
Erscheinungstermin: 21.08.2009
Label: Trustkill / Cargo Records
Grobe Musikrichtung: Hardcore Rock bis Hardcore Metal
Herkunftsland: USA
Zielgruppe: Die junge Generation
Inhalt: Memphis May Fire sind natürlich nicht so einfach auf die Stilbezeichnung und das Anhängsel „Core“ zu degradieren. Aber: die harten Gitarren, die noch härten Gesangspassagen leisten ihren Beitrag. Immer wieder unterbinden sanfte, fast romantische Instrumentalteile die Songs, die durch das Schema „Laut / Leise“ fast anstrengend wirken. Letztendlich darf man ihnen die oft bemühte Frische der Songs zugestehen und
Fazit: Für junge Menschen mit Hang zur Emo-Core affinen Musik
Bewertung: ***
Künstler: Eric Woolfson
Albumtitel: Edgar Allan Poe - A muscial by Eric Woolfson
Internet: www.edgar-allan-poe-musical.com www.ericwoolfsonmusic.com
Erscheinungstermin: 28.08.2009
Label: Limelight Records / Soulfood
Grobe Musikrichtung: Musical
Herkunftsland: England
Zielgruppe: Musikalische Literaten
Inhalt: Eric Woolfson, Songwriter des THE ALAN PARSONS PROJECT, veröffentlichte am 28.08.
„Edgar Allan Poe - A muscial by Eric Woolfson“. Vor knapp 30 Jahren schrieb er quasi als Teil I das Album „The Alan Parsons Project - Tales Of Mystery and Imagination“, nun war 2009, im 200 Geburtsjahr des Schriftstellers Poe, eine Fortsetzung fällig. Das passiert nicht nur musikalisch. Ein Musical, das die 17 Albumsongs bebildert, soll einen würdigen Rahmen schaffen, Poe zu ehren. Im Mittelpunkt des Musicals stehen dabei nicht nur Poe und seine Geschichten, sondern ebenso sein Leben. Nun, an den Songs gibt es nichts zu meckern. Schon Woolfson – mäßig, aber eben stilvoll und angenehm pompös, zumindest was die partielle Mitwirkung eines 40 köpfigen Orchester und eines 80 Mann starken Chors betrifft.
Fazit: Musical muss nicht immer schwülstig sein
Bewertung: ****
Künstler: Redemption
Albumtitel: Snowfall On Judgement Day
Internet: www.redemptionweb.com
Erscheinungstermin: 25.09.2009
Label: InsideOut
Grobe Musikrichtung: Progrock
Herkunftsland: USA
Zielgruppe: siehe Musikrichtung
Inhalt: Redemption sind eine Konstante der internationalen Progrock-Szene. Mit schöner Regelmäßigkeit gibt es Alben, die dem Genre voll entsprechen. Will heißen: Die Jungs lieben Progrock und das hört man jeder Sekunde an. „Snowfall On Judgement Day“ umfasst wieder einmal die komplette Bandbreite ihres Könnens. Schnelle, harte und progressive Momente lösen verträumte, in sich gekehrte Augenblicke spannend und interessant ab. Mehr muss nicht sein. Und davon darf man gerne mehr hören.
Fazit: Da weiß man, was man hat
Bewertung: ****