Der nordmazedonische Pianist Simon Trpčeski erregte bislang vor allem mit russischer Klavierliteratur Aufsehen, zuletzt mit dem Album „Tales from Russia“, das dem Märchenhaften bei Rimski-Korsakow, Mussorgski und Prokofjew nachspürt. Mit dem gerade für die Bestenliste 4/20 des Preises der deutschen Schallplattenkritik nominierten „Makedonissimo“ (Linn) legt der 1979 in Skopje geborene Pianist eine genreübergreifende Bearbeitung der zündenden Melodien und vertrackten Rhythmen seiner Heimat vor.
Pande Shahov, der Arrangeur der Lieder und Tänze, entlockt hier mit impressionistischem Farbensinn und jazznahem Groove dem Quintett stellenweise die Klangwirkungen eines weit größeren Ensembles. Damit blickt Trpčeski auf seine Wurzeln und wird zum musikalischen Botschafter seines Landes. Kurz vor der Veröffentlichung stellte er sich den Fragen von Marcus A. Woelfle.
Marcus A. Woelfle: Sie haben Akkordeon gespielt bevor sie zum Klavier kamen. Gehe ich Recht in der Annahme, dass Sie darauf schon Volksmusik gespielt haben? Enthält „Plaits“ Stücke, die sie schon als Kind spielten?
Simon Trpčeski: Ja. Das Akkordeon war sozusagen meine erste Liebe. Und das blieb es auch. Ich fing ganz spontan an, darauf zu spielen. Als mein Vater mir hinter dem Rücken meiner Mutter ein kleines Kinder-Akkordeon kaufte, begann ich mit der rechten Hand Melodien zu spielen. Natürlich musste ich später die linke Hand und die ganze Koordination studieren, bei einigen wirklich netten Lehrern wie Nikola Vlahov im Kinderkulturzentrum „Karposch“, aber auch bei Pane Panajotov. Da ich in einer Kultur lebe, in der die Volksmusik unvermeidlicher Bestandteil des Lebens und natürlich eines der Hauptmerkmale der Existenz einer Nation ist, waren die häufigen Zusammenkünfte von Familie und Freunden, bei denen ich zusammen mit allen Beteiligten einige Stunden lang ein großes Repertoire spielte und sang, darunter auch einige der Melodien aus dem Projekt, ganz natürlich für mich. Die Menschen lebten ein einfacheres und glücklicheres Leben. Das war einer der Hauptpunkte der Erziehung in meiner Familie, also sorgten meine Eltern dafür, dass ich und meine Geschwister das verstanden.
Ich spielte häufig bei allen Veranstaltungen, die vom Kulturzentrum organisiert wurden, und auch in der Grundschule. Ich sang auch bei einigen Kindergesangsfestivals.
Als ich anfing, Musik zu studieren, gab es an der Musikschule Akkordeon nicht als Unterrichtsfach, so dass es mir schien, dass Klavier ihm am nächsten kommt. (lacht) Später, als es mir mit dem Klavier ernster wurde, verkürzte sich die Zeit, die ich mit dem Akkordeon verbrachte, drastisch und bei Zusammenkünften spiele ich Volksmusik auf dem Klavier. (lacht)
Die Erfahrung mit der Volksmusik ging irgendwie in den Lernprozess der klassischen Musikstücke über, und ich fand es sehr beeindruckend, der Volksmusik im Werk klassischer Komponisten nachzuspüren. Volksmusikkenntnisse halfen mir beim Verstehen und Gestalten verschiedener musikalischer Themen in der klassischen Musik. Im Laufe der Zeit lernte ich, dass klassische Komponisten von der Volksmusik ihrer eigenen Nation wie auch anderer Nationen unglaublich bewegt waren und inspiriert wurden. Da ich eine unvermeidliche Verbindung zwischen der Bedeutung und der Qualität beider Stile fand, begann ich die Volksmusik noch höher zu schätzen und vice versa. Das war einer der Hauptgründe, warum ich das Projekt Makedonissimo initiiert habe, da ich das enorme volkstümliche Erbe Mazedoniens kenne.
Das Klavier spielt in der Volksmusik der Völker meistens keine Rolle. Ich nehme an, in Mazedonien ist es ebenso. Man ist damit automatisch nicht in der Funktion eines Volksmusikers, sondern in der Rolle eines Grieg oder Bartók, der Volksmusik bearbeitet oder sich davon inspirieren lässt. Ein Blick von außen von einem der von innen kommt. Welche Chancen bietet gerade das Klavier für die kammermusikalische Übertragung mit mehreren Solisten?
Das Klavier bringt viele Möglichkeiten und eine Vielfalt von Klängen mit sich, die in vielen verschiedenen Kammermusik-Ensembles für verschiedene Zwecke genutzt werden können und auch genutzt werden. Als ich anfing, die Verwendung des Klaviers in volkstümlichen Themen vieler Komponisten verschiedener Nationalitäten innerhalb ihrer eigenen musikalischen Sprache herauszufinden, verstand ich, dass es nicht nur raffiniert sein kann, sondern tatsächlich auch Spaß macht. Man ist kein Volksmusiker, aber das ist bei einem Arrangement auch nicht beabsichtigt. Die Tatsache, dass es sich um ein Arrangement oder eine Transkription handelt, verleiht dem Stück bereits eine andere Dimension, wobei das Volksthema im Mittelpunkt steht und die Hauptinspiration darstellt. Das ist das Ziel vieler klassischer Komponisten, die Volksthemen verwenden. Instrumente wie Geige, Klarinette oder Akkordeon können für beide Musikstile perfekt sein, werden aber natürlich mit unterschiedlichen Techniken. [Unser Klarinettist, Saxophonist und Kawal-Bläser] Hidan Mamudov ist ein fantastisches Beispiel dafür. Er ist als Künstler so vielseitig, wie Sie sich nur vorstellen können. Und er kann die Klarinette auf einmal in ein multistilistisches Instrument verwandeln. Aleksandar Krapovski und Alexander Somov können die Violine und das Cello in einer Volksweise so klassisch poetisch klingen lassen, wie man es sich wünscht, sogar mit klassischer Technik in den virtuosen Passagen. Vlatko Nushev ist ein Großmeister am Schlagzeug, der dich in andere Welten bringt, wenn du es am wenigsten erwartest.
So unterschiedlich das Klavier in diesem Fach auch sein kann, es kann durchaus das Potenzial aufweisen, eine Volksmusik mit Würde zu präsentieren, je nachdem, in welcher Musiksprache sie in der Transkription oder im Arrangement verwendet wurde. Es ist wunderbar, die Vielfalt des Instruments zu erforschen. In diesem Fall passt das Klavier aufgrund der meisterhaften Transkriptionen von Pande Shahov wunderbar in die Auswahl der Instrumente für das Ensemble. Da ich Erfahrung mit der Volkstradition habe, habe ich ihm mit vielen Ideen vor allem für den Klavierpart geholfen, und er wusste, wie man das perfekt einbaut.
Mir sind die Griegs und Bartóks Mazendoniens nicht bekannt. Gab es für ihre Art der Bearbeitung bereits Vorbilder an denen Sie sich orientieren konnten, vielleicht auch aus anderen Ländern?
Mich trieb vor allem die allgemeine Tatsache und das Wissen, dass klassische Komponisten die Volksmusik respektierten, sich von ihr inspirieren ließen und ihr in ihrer eigenen musikalischen Sprache eine fantastische Dimension verliehen. Deshalb dachte ich, warum nicht versuchen, in diesem Projekt das Gegenteil zu erreichen. Natürlich kann ich Persönlichkeiten erwähnen, die für die klassische Musikgeschichte Mazedoniens wichtig sind, die auch von ihr inspiriert wurden und einige wirklich erfolgreiche Ergebnisse erzielt haben, wie V. Nikolovski, T. Zografski, B. Canev, D. Buzharovski, Zh. Glischikj.
Brahms, Mendelssohn, Tschaikowsky, Strawinsky, Rachmaninow, Rimsky Korsakow, De Falla, Albeniz, Ravel, Grieg, Bartok, Kodaly, Chopin, Liszt etwa sind in dieser Hinsicht bereits musikwissenschaftlich erforscht. Und genau dieser Blick auf die mazedonische Musik durch Ohren des klassisch ausgebildeten Komponisten Pande Shahov kann sowohl für sie als auch für die Kritiker ein interessanter Test sein. Die erste Rezension unseres Albums hat in „The Music Web International“ eine „einzigartige neue Richtung, einen neuen Stil“ hervorgehoben.
Nach welchen Gesichtspunkten haben sie die Lieder und Tänze ausgewählt?
Ich habe hauptsächlich Tänze und weit weniger Lieder ausgewählt. Für die Lieder bräuchte ich ein weiteres Projekt. (lacht) Obwohl unsere Musik in vielen Fällen ein verwobenes Gewebe sein kann, sind einige der Tanzthemen aus den Liedern abgeleitet.
Ich gruppierte die 23 Musikstücke nach ihrer metrisch-rhythmischen Struktur in sechs Blöcke oder „plaits“, wie Pande sie nannte. Da ich wusste, wie vielfältig das thematische Material ist, wusste ich, dass es eine enorme Vielfalt bringen könne, aber noch mehr überraschte und freute mich die Art und Weise, wie Pande eine atmosphärische, oft dem Original denkbar entgegengesetzte Dimension schuf, und ein unglaublich professionelles, ernsthaftes Niveau einbrachte.
Denken Sie an eine eventuelle spätere szenische Darstellung, z.B. mit Choreographie für Tänzer?
Ziemlich gute Frage und Vision, danke. Ich habe mir überlegt, irgendwann sogar einige Choreographien einzubringen, angetrieben durch die Art und Weise, wie diese Stücke geschrieben wurden, trotz der völlig anderen ursprünglichen Choreographien vieler nationaler Ensembles für Tänze und Lieder.
Worin bestand der Beitrag des Instituts für Folklore „Marko Cepenkov”und des Ensembles für Volkstänze und Lieder „Tanec”?
Ich war immer bewusst, wie groß die Verantwortung ist, wenn man plant, die Volksmusik zu „anzutasten“. Die Grenze ist sehr dünn: man kann Schönheit daraus machen oder eine totale Katastrophe. Alle großen Komponisten haben das gewusst. Natürlich habe ich mich an einige der wichtigsten Institutionen in Mazedonien gewandt, die sich sehr um die Authentizität unserer mazedonischen Wurzeln kümmern. Beide haben ihren großen Beitrag zur Vorbereitung des Makedonissimo geleistet, während ich das enorme Erbe, das sie sowohl von der Bibliothek als auch von der interpretatorischen Seite her besitzen, erkundete, sammelte und auswählte. Ich bin ihnen unendlich dankbar für ihre Hilfe.
Wie verlief die Zusammenarbeit mit dem Mazedonischen Komponisten Pande Shahov, der die Arrangements schrieb? Shadovs Sicht auf die Stücke ist vom Jazz geprägt. Wie ist Ihre Beziehung zum Jazz? Den meisten Raum für jazzmäßige Improvisation hat wohl der Perkussionist.
Wir haben mit Pande bereits bei mehreren Gelegenheiten zusammengearbeitet. Dabei bewies er großes Wissen, Geschmack und Kreativität. Deshalb beschloss ich, ihm das Vertrauen zu schenken, als ich die Idee des Makedonissimo vorbereitete. Er erwies sich als die perfekte Wahl. Es war auch für ihn eine große Herausforderung. Da er sehr kooperativ und ohne einen Hauch von ungesundem Ego ist, erbrachten unsere ständig positive Zusammenarbeit während des Kompositionsprozesses und seine Offenheit für die Ideen von meiner Seite und von allen anderen Musikern das höchst raffinierte musikalische Ergebnis. Er hat all sein Wissen und seine Liebe in dieses Projekt gesteckt, so dass unter all den verschiedenen Stilen auch der Jazz präsent ist. Ich habe in meinem Leben nicht viel mit dem Jazz zu tun gehabt, aber ich genieße zum Beispiel den Smooth Jazz und Latin Jazz ungemein. Pande hat das Kolorit der Hauptthemen, die sehr authentisch vorgetragen werden, sehr sorgfältig gestaltet. Vlatko Nushev, der Schlagzeuger zeigte einen staunenswerten Einsatz. Er erforschte sicherlich an einigen Stellen sehr unterschiedliche, auch improvisatorische Momente, aber er dachte immer gründlich nach, je nach Musikmaterial. Hidan Mamudovs Kreativität ist unglaublich bei seinen Soli, bei denen ihm völlige Freiheit zugestanden wurde.
Was waren die Gründe für die spezifische Instrumentation? Wurde sie getroffen, weil sie bei der Konzeption diese besonderen mazedonischen Instrumentalisten im Sinn hatten?
Da die finanzielle Herausforderung bei der Organisation von Konzerten bekannt ist, wollte ich die Zahl der Beteiligten so gering wie möglich halten. Diese Tatsache schränkte den kreativen Spielraum des Komponisten ein. Aber genau da erwies er sich als Meister. In Abstimmung mit ihm trafen wir die Wahl der anderen vier Instrumente, die aufgrund der Fähigkeiten der Künstler auch Saxophon und Kaval und diverse Perkussionsinstrumente einbeziehen und so den auditiven Eindruck eines kleinen Orchesters vermitteln. Hören Sie sich etwa Hidans Meisterschaft an, wie er auf einer Klarinette einen Dudelsack imitiert.
Es heißt, es seien allesamt Jugendfreunde.
Ich habe Instrumentalisten ausgewählt, die seit meiner Jugend kenne und bei denen ich keinen Zweifel daran hatte, dass ihre erstaunlichen Fähigkeiten in diesem Projekt zum Tragen kommen würden. Alle von ihnen sind Mazedonier, mit Ausnahme von Alexander Somov, der aus Bulgarien stammt.
Die Musiker leben verstreut in ganz Europa. Ist es da nicht besonders schwierig so ein Projekt zu erarbeiten oder sind das einfach Gegebenheiten die man in einer globalisierten Zeit schon als normal erachtet?
Drei von uns leben außerhalb von Mazedonien. Hidan Mamudov studierte bei ehemaligen ersten Klarinettisten der Wiener Philharmoniker und La Scala und lebt heute in Wien. Krapovski setzte seine Studien in Bulgarien und Deutschland fort und arbeitet heute am Lyceu in Barcelona sowie als Gastkonzertmeister in mehreren spanischen Orchestern. Somov ist Solocellist des Orchestre philharmonique de Strasbourg und arbeitete als eingeladener Solocellist für mehrere Orchester in Großbritannien, wo er seine Studien beendete, und in ganz Europa. Vlatko Nushev arbeitet an der mazedonischen Oper und dem mazedonischen Ballett und unterrichtet an der Fakultät für Musik. Ich reise als Solist durch die ganze Welt. Manchmal ist es eine Herausforderung, unsere Zeitpläne zusammenzustellen, aber es ist gut, wenn wir die Dinge im Voraus planen, damit alle meine Kollegen eine gemeinsame Sprache finden, sich mit ihren Institutionen absprechen für ein so einzigartiges Projekt, das so viele Menschen auf der ganzen Welt wie möglich einbeziehen soll.
Die Premiere des Projektes fand 2017 beim Festival in Ludwigsburg statt. Ich habe mir ihren Tourplan angesehen, ich finde vier polnische Städte und entfernte Länder wie Hong Kong und Neuseeland. Man fragt sich unwillkürlich: Warum nicht in Mazedonien? Gilt der Prophet nichts im eigenen Land?
Gutes Argument. Abgesehen von den Orten, die Sie erwähnt haben, darunter die schönen neuen Säle in Stettin und Kattowitz, haben wir auch an Orten wie der Wigmore Hall und dem Concertgebouw, dem Lille-Festival, Belgrad, dem ältesten Musikfestival Rumäniens, dem Musical Autumn in Cluj und in Südkorea gespielt. Außerdem haben wir eine Uraufführung der Fassung für das Quintett mit Orchester mit dem Russischen Nationalorchester in Moskau geplant. Fast wären wir auch beim Rheingau Musik Festival gelandet. Ich habe von ganzem Herzen hart an der Promotion des Projekts gearbeitet. Weil ich daran glaube.
Ich bin den Ludwigsburger Festspielen dankbar, die die Einzigartigkeit dieses Projekts erkannt und uns die Chance gegeben haben, es in Deutschland uraufzuführen. Die Publikumsreaktion war mit Worten nicht zu beschreiben.
Mit den vereinten Kräften des Managements hoffen wir, es möglichst vielen Musikliebhabern, darunter auch vielen Festivals und Spielstätten in Deutschland, nahe zu bringen, in dem Wissen, dass das Publikum diese für es exotische Musik mehr als willkommen heißen würde, die ein höchst anspruchsvolles Kammermusikspiel einbringen würde.
Was Mazedonien betrifft … es ist für unser Land (und nicht nur für unseres) üblich, dass man im Ausland anerkannt sein muss, um den Erfolg im Inland zu teilen. In einem kleinen Land wie Mazedonien brauchen die staatlichen und musikalischen Institutionen leider mehr Zeit, um einige der seltenen Qualitäten und fantastischen globalen Erfolge ihrer Landsleute zu verstehen. Dieses Projekt ist ein Sieg für Mazedonien, für die mazedonische Volksmusik, für die zeitgenössische mazedonische Interpretationskunst, für die mazedonischen Wurzeln. Wenn sie das erst einmal begriffen haben, werden wir die Perlen des Makedonissimo gerne in allen möglichen Ecken Mazedoniens teilen. Und die Menschen werden mehr als glücklich sein, das zu hören.
Der größte Unterschied zwischen mazedonischen Tänzen zu einem Großteil von Jazz und klassischer Musik scheinen mir die vielen unregelmäßigen Rhythmen zu sein, die freilich von Mazedoniern als völlig natürlich empfunden werden, die aber wohl die Ursache dafür sind, dass diese Musik fast nur von Südslawen authentisch interpretiert werden kann. Wie reagiert das Publikum auf diese packenden Rhythmen?
Ich habe bei meinen Recitals oder Orchesterkonzerten immer mazedonische Zugaben gespielt, in vielen Fällen mit westlichen und fernöstlichen Musikern. Sie haben es immer als Abwechslung, Herausforderung und Anerkennung empfunden, es aufzuführen. Es ist sicher nicht dasselbe, 4/4 oder 3/4 und 9/8 oder 11/8 oder 18/8 mit unterschiedlichen Mustern aufzuführen. Für uns ist 4/4 und 3/4 eine leichte Übung. Zweifellos finden es viele unserer Kollegen spannend, wenn sie die unregelmäßigen Rhythmen in Stücken von Prokofjew, Bartok, Schostakowitsch, Strawinsky und sogar bei Rachmaninow und Tschaikowsky durchlesen.
Unsere Rhythmen stammen aus dem Rhythmus der mazedonischen Sprache. Also, ja, das ist für uns selbstverständlich. Obwohl man in der Jazz- oder lateinischen Musik unglaubliche Synkopen innerhalb von mehr geraden Metern finden würde. Pande schrieb meisterhafte multirhythmische Passagen innerhalb unserer eigenen unregelmäßigen Rhythmen, was erstaunlich ist.
Es stimmt, dass es für Menschen aus einigen Balkanländern vielleicht einfacher ist, sie aufzuführen als für einige, die mit den unregelmäßigen Rhythmen nicht so vertraut sind, aber ich würde die westlichen und asiatischen Musiker nicht ausschließen, die einfach ein Talent für Musik haben und den Groove unserer Musik innerhalb kurzer Zeit aufnehmen können.
Wo immer ich eine mazedonische Zugabe spielte und wo immer wir Makedonissimo aufführten, in bisher 10 Ländern, war das Publikum nicht nur über die virtuosen und emotionalen Elemente erstaunt, sondern vor allem über den Klang. Sie fanden etwas Neues. Neues, wenn es gut ist, ist immer erfrischend.
Makedonissimo ist in einer Weise geschrieben, die ein höchst anspruchsvolles Kammermusikspiel, dieselbe Aufmerksamkeit, Gewandtheit, Klarheit und Präzision erfordert, wie wenn wir Haydn, Brahms, Beethoven, Tschaikowsky oder Schostakowitsch aufführen … wenn nicht sogar mehr. (lacht)
Die Magie zwischen den Musikern auf der Bühne, die auch phantastische Menschen sind, bringt sie auf das höchste Niveau des Musizierens.
Wir heißen Sie also alle herzlich willkommen, um sie von ihrer besten Seite zu erleben!
Aktuelle CD:
- Simon Trpčeski & Friends: Makedonissimo by Pande Shahov in collaboration with Simon Trpčeski (Linn)