Jörg Hilbert/Felix Janosa: Ritter Rost, für 1–2 Sopranflöten. +++ Barbara Hintermeier/Birgit Baude: 120 Duette aus acht Jahrhunderten für zwei Altblockflöten. +++ Barbara Ertl: Jede Menge Flötentöne! Die Schule für die Altblockflöte mit Pfiff. +++ Philipp Tenta: Aus der Klezdose. 6 Stücke über jiddische Volkslieder für Altblockflöte und Klavier. +++ Nicola Termöhlen: Resarium, für Tenorblockflöte solo.
Jörg Hilbert/Felix Janosa: Ritter Rost, für 1–2 Sopranflöten. HUG Musikverlage, Edition ConBrio
Ritter Rost – eine Erfolgsgeschichte, mehrfach ausgezeichnet. Jetzt haben die Autoren J. Hilbert und F. Janosa auch an die vielen jungen Blockflötenspieler gedacht. In dem vorliegenden Band bekommen sie die Chance, einige der schönsten Melodien und Stücke des Ritter-Rost-Musicals selbst zu spielen. Sie sind nicht zu schwer gesetzt und glücklicherweise auch mit den Liedtexten versehen. So können die Abenteuer von Ritter Rost und seinen Kumpanen nicht nur – wie gewohnt – von Tonträgern konsumiert, sondern auch in Ansätzen selbst produziert werden. Für Eltern und Instrumentallehrer sicherlich eine brauchbare Hilfe, die Kinder zum eigenen Musizieren zu animieren.
Barbara Hintermeier/Birgit Baude: 120 Duette aus acht Jahrhunderten für zwei Altblockflöten. Schott – ED 215507/2013, ISMN 979-0-001-19140-1, ISBN 978-3-7957-4746-0
Musizieren lebt vom Zusammenspiel – insbesondere bei Melodieinstrumenten. Das kleinste Ensemble besteht bekanntlich aus zwei Instrumentalisten, die im Duett spielen. Die Autorinnen zeigen mit der Auswahl der Stücke, was für ein interpretatorisches Potential im Musizieren mit zwei Altblockflöte liegen kann. Stücke aus Mittelalter und Renaissance, die dazumal für „allerley Instrumente“ aufgeschrieben wurden, haben die Autorinnen für das Zusammenspiel von zwei Altblockflöten eingerichtet. Natürlich sind auch – für Blockflötenspieler unentbehrlich – Duette von Bach, Telemann und anderen Komponisten des Barock dabei. Besonders reizvoll sind sicher die Duette zeitgenössischer Komponisten, zum Beispiel von Hans-Martin Linde, H.U. Staeps, Gustav Gunsenheimer, Barbara Haller und anderen. Fortgeschrittene Laien sowie auch Schüler und Lehrer im Musikschulbereich werden sicher Freude an der Ausgabe haben.
Barbara Ertl: Jede Menge Flötentöne! Die Schule für die Altblockflöte mit Pfiff. Holzschuh, Manching VHR 3611-CD, ISMN 979-0-2013-0828-9, ISBN 978-3-86434-003-1
Ein Mangel an Blockflötenschulen herrscht hierzulande wirklich nicht. Der hier vorliegende Band birgt allerdings bemerkenswerte und beachtenswürdige Aspekte. Zitat: „Erfolgreiches Lernen braucht die richtige Mischung aus Anstrengung und Erfolg, aus Neuem und Bekanntem, aus Ernst und Vergnügen, aus Fortschreiten und Verweilen …“. Ich füge hinzu: braucht auch ein Klima von Lust an Leistung. All dies versucht das Schulwerk zu vermitteln. Angesprochen sind mit ader vorliegenden Ausgabe Kinder von zirka acht bis zwölf Jahren, die schon einige Erfahrung mit dem Spiel der Sopranblockflöte als Anfangsinstrument haben. Das für das Üben notwendige häufige Wiederholen von Bewegungsabläufen soll in vielen Stücken schon beim einmaligen Spielen trainiert werden. Ohne Üben wird es trotzdem nicht gehen. Auf schriftliche Anweisungen, Erklärungen und Infos für Schüler und Lehrer wird weitgehend verzichtet, weil das im Aufgabenbereich des Lehrers liegen sollte.
Der Band ist dezent mit kleinen Illustrationen ausgestattet und enthält als Neuerung gegenüber der Erstausgabe 2004 eine Hör- und eine Mitspiel-CD, die dem Schüler einen Eindruck vom Ensemblespiel mit sehr unterschiedlichen Instrumenten – neben dem Klavier auch Akkordeon, Gitarre, Violine, Keybord, Perkussion, Kuhflöte und andere – vermitteln soll und dadurch gegebenenfalls auch Lust auf Zusammenspiel in realen Schüler- oder hausmusikalischen Ensembles machen könnte.
Philipp Tenta: Aus der Klezdose. 6 Stücke über jiddische Volkslieder für Altblockflöte und Klavier. Doblinger D34403 / D 20061
Bei Klezmermusik handelt es sich um weltliche jüdische Musik, die oft zu Hochzeiten und anderen Festen erklingt – mal melancholisch, mal spöttisch aber wohl immer anrührend. Die Standardbesetzung mit Klarinette, Geige, Akkordeon und oft auch Kontrabass kennt keine Blockflöte und auch kein Klavier. Tenta sorgt nun dafür, dass sich auch Blockflötisten mit diesem Genre auseinandersetzen können. Wer ein wenig Humor hat, kann beim Musizieren der bearbeiteten jiddischen Volkslieder sicher eine Ahnung von Klezmermusik bekommen. Die Stücke sind nicht zu schwer gesetzt. Kleine inhaltliche Erläuterungen und die jeweiligen vollständigen Liedtexte sind für die Interpretation hilfreich. Das beliebte kleine Liebeslied „Rezele“ vom Volksdichter und Musiker Mordechaj Gebirtig aus Krakau darf natürlich nicht fehlen. Zur passenden Zeit, am passenden Ort, mit passender verbaler Einführung und souverän musiziert können die Stücke ganz sicher gut ankommen.
Nicola Termöhlen: Resarium, für Tenorblockflöte solo. Inventio Musikverlag 2013
Für Blockflötisten steht ein recht umfangreiches Angebot an zeitgenössischer Literatur zur Verfügung – und das sowohl in vielen Besetzungsvarianten für die Blockflöten allein als auch für Blockflöten mit anderen Instrumenten. Bei Resarium handelt es sich um eine sehr bemerkenswerte Komposition für Tenorblockflöte solo. Sie wird vor allem fortgeschrittene Blockflötisten ansprechen, die mit zeitgenössischer Spieltechnik vertraut sind und sich der Herausforderung stellen wollen, zum Beispiel beim Instrumentalspiel gleichzeitig zu singen. Nicola Termöhlen hat den beiden Stücken Vierzeiler von Michelangelo zugrundegelegt, die im Vorwort zitiert werden und die Interpreten einstimmen können. Interessante und reizvolle Stücke für erfahrene und empfindsame Musiker.