Dowani: Kompendium für Violine, Bd. 1–3, 2005, Liechtenstein, DOW 4701, 4702, 4703
Können wir heute dowanieren? Das heißt bei meinen Geigenschülern, ob wir eine Dowani-CD zum Mitspielen in den Player schieben können. Heute ist das Kompendium dran. Eine progressiv angeordnete didaktische Materialsammlung in mehreren Bänden von der leeren Saite bis – in weiteren Ausgaben geplant – zur Beherrschung der 5. bis 7. Lage. Wahnsinn! Welcher Verleger plant heute noch 15 Fortsetzungsbände, normalerweise fängt nach drei bis vier Ausgaben das große Budget-Gejammere an. Die Musikstücke können als eigenständiges Lehrwerk verwendet werden, eignen sich aber ebenso als Ergänzungsliteratur zu herkömmlichen Violinschulen. Durch verschiedenste Stücke, die zu einem Kapitel gehören, wird eine dauernde Veränderung der Blickwinkel und des Materials erreicht. Wegen der variantenreichen Wiederholungen wird’s nie langweilig, und die Kinder können gar nicht genug vom Musizieren bekommen. Statt auf statischem „Richtigspielen“ liegt der Schwerpunkt auf dem dynamischen Entwicklungsgedanken, dem Schaffen von Spielräumen, die mögliche Fehler mit in den künstlerischen Prozess einbeziehen und so die Angst vor ihm gar nicht erst entstehen lassen. Lustige Titel und Komponistennamen, Motivation und Erfolgskontrolle durch bunte Aufkleber, Zeugnisse und Übe-Assistenten runden die Ausgaben ab. Alle Bände erscheinen zeitgleich auch für Cello. Fazit: Dowanieren macht Spaß!
Dowani: Agenda für junge Streicher, 2005, Liechtenstein, DOW 19000
Aus dem edlen Stall von Don Dowani stammt auch Agenda, reinrassig, matt schimmerndes Fell, blaublütig, auf ihrem 40- wöchigen Lauf alles aus den Violinschülern herausholend, pädagogisch antreibend den häuslichen Übe-Galopp unterstützend. Ein Protokollheft für den Unterricht, das Kinder motiviert, Eigenverantwortung zu über-nehmen, mit Kritik umzugehen, eine Arbeitshaltung und Disziplin zu entwickeln. Agenda macht Schüler froh, aber auch Eltern und Lehrer: Die Schüler beurteilen jeden Tag mit Hilfe von farbigen Smileys ihr eigenes Arbeitsverhalten. Außerdem finden sie nützliche Tipps zum Üben und Informationen zu diversen musikalischen Begriffen sowie witzige Musik-Bilder. Die Eltern erhalten jede Woche einen Rat, wie sie ihr Kind unterstützen und motivieren können. Mit ihrer Unterschrift bestätigen sie die Angaben des Kindes und können so den Unterricht und die Fortschritte gut verfolgen. Die Lehrer bewerten jede Woche die Leistung des Schülers auf einer Skala von 1–5 Punkten. Ziel dieser Beurteilungen ist es, dass sich die Bewertung durch den Lehrer und die Selbstbewertung des Schülers annähern. Mein Wett-Tipp zum Neuerscheinungs-Derby: Ein echter Renner!
Cleopatra V. Perepelita: Rumänische Impressionen für 2 Violinen, 2005, Chromatic Edition Köln, ISMN M-700238-10-0
Letzter Akt: Cleopatra lädt mit rumänischen Impressionen zum Tanzen ein. Liebevoll komponiert als Einführung in die wichtigsten Volkstänze und -lieder aus Rumänien. Der Zyklus ist in Versionen für Violine, Cello, Klarinette, Saxophon und Klavier erschienen, sowohl als Duo wie Trio. Alle Fassungen sind in der Tonart aufeinander abgestimmt, so dass sich dadurch vielfältige Möglichkeiten des Zusammenspiels ergeben.
Cleopatra Perepelita hat als Komponistin, Pianistin und Klavierpädagogin die Neugründung eines Musikverlages gewagt mit eigener pädagogischer Literatur von Jazz bis Klassik hauptsächlich für Klavier. Die rumänischen Impressionen für zwei Violinen bleiben in der 1. Lage, sind aber rhythmisch und musikalisch anspruchsvoll mit Nachschlägen, Synkopen, Zigeunertonleitern, da ringeln sich die norddeutschen Ohren. Liebe Cleopatra, bitte in der Wohnung einschließen, Essen kommt vom Nachbarn durch den Briefkastenschlitz und noch viel mehr für Violine komponieren.